Biohandel

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„Vielfalt schmeckt“

Rinklin und Bodan bringen alte Sorten zurück in den Handel

Die Bio-Großhändler erweitern ihr Projekt „Vielfalt schmeckt“: Neben Gemüse, das fast niemand mehr kennt, wollen sie nun unter anderem auch ungewöhnliche Sorten an Obst und Getreide anbieten.

Über die regionalen Bio-Großhändler Rinklin Naturkost und Bodan kommen Bioläden immer wieder an Gemüsesorten, die kaum einer mehr kennt. Faustgroße Ochsenherz-Tomaten, zum Beispiel, die aussehen, wie sie heißen. Oder der Grünkohl „Lerchenzunge“ mit seinen langen, feingekrausten Blättern. Aber auch runde Auberginen mit violett-weißen Streifen waren im vergangenen Jahr im Angebot. Allein beim Gemüse soll es nicht bleiben, teilen die Unternehmen mit.

Um im Bio-Fachhandel noch mehr Sorten vorzustellen, ist „Vielfalt schmeckt“ nun auf Obst, Getreide und verarbeitete Produkte erweitert worden, die Bioläden künftig bei Rinklin und Bodan bestellen können. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee bietet Bodan diesen Herbst jede Woche eine andere alte Apfelsorte an – etwa den süßsäuerlichen „Geheimrat Dr. Oldenburg“, den tiefroten „Kardinal Bea" oder den Seestermüher Zitronenapfel.

Die ersten alten Gemüse-Sorten lieferte Rinklin vor rund vier Jahren aus. 2017 hatte der Großhändler „Vielfalt schmeckt“ gemeinsam mit der Schweizer Stiftung Prospecierara gegründet. Inzwischen wird das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und unterhält eine Koordinationsstelle für den Aufbau von Wertschöpfungsketten in Südbaden (Rinklin) und der Bodensee-Region (Bodan).

Prospecierara setzt sich für den Erhalt der genetischen Vielfalt in der Flora und Fauna ein. Durch die gezielte Vermarktung im Naturkostfachhandel, so die Hoffnung, sollen bedrohte Gemüsesorten vom Aussterben bewahrt werden. Eine Idee, die neben Rinklin auch Bodan-Geschäftsführer Sascha Damaschun gefällt. „Indem wir zum Erhalt der Biodiversität beitragen, sorgen wir gleichzeitig für mehr Vielfalt und Genuss“, erläutert er.

Mehrwert für Bioläden

Im vergangenen Jahr schloss sich Bodan dem Projekt an, und scheint zufrieden: „Die vielen unterschiedlichen Nuancen in Farbe, Geschmack und Aroma sind eine echte Bereicherung, auch für die Kundinnen und Kunden der von uns belieferten Bioläden“, sagt Damaschun. In der Tat wüssten viele kaum, dass es „nicht nur bei Kartoffeln, sondern auch bei Kopfsalat oder Kohlrabi zahlreiche verschiedene Sorten gibt“, so Ann-Kathrin Söllner, Projektleiterin bei Prospecierara.

Zu den „Vielfalt schmeckt“-Produkten erhalten Einzelhändler auch Infomaterial für die Kundenberatung. Darunter Wissenswertes über die Eigenheiten der Sorten und Tipps für deren Zubereitung, die sie an Endverbraucher weitergeben können.

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