Bei ausgewählten Fleisch- und Milchprodukten der Eigenmarke Rewe Bio können Kunden ab sofort mehr zur Herkunft und zu den einzelnen Produktionsstufen erfahren. Ein QR-Code auf der Verpackung, der mit dem Smartphone gescannt werden kann, führt Verbraucherinnen und Verbraucher zu einer Online-Plattform mit produktindividuellen Angaben zur Lieferkette.
Nach der Eingabe der Chargen- bzw. LOT-Nummer können Verbraucherinnen und Verbraucher beispielsweise bei einem Rinder-Rumpsteak der Bio-Eigenmarke nachvollziehen, in welchen Betrieben das Tier geschlachtet, zerlegt und verarbeitet wurde. „Weitere Identitätsdaten zur Rückverfolgbarkeit sowie die Haltungsformkennzeichnung ergänzen die Portalinhalte“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Die Angaben zur Lieferkette stammen Rewe zufolge aus Primärdatenbanken wie etwa dem QS-Prüfsystem für Lebensmittelsicherheit oder der Initiative Tierwohl. Dazu kommen Informationen, die von den Lieferanten direkt ins System eingepflegt wurden. „Dies garantiert hohe Datenqualität und einen automatischen Abgleich zur Plausibilitätskontrolle“, so Rewe. Die Datenplattform stammt von der Firma Ftrace, die auf die unternehmens- und branchenübergreifende Datenübermittlung und -abfrage zwischen Industrie und Handel spezialisiert ist.
Aufwertung der Eigenmarke kommt zur rechten Zeit
„Deutsche Herkunft und Regionalität ist Verbraucher:innen zunehmend
auch bei Lebensmitteln mit tierischem Ursprung wichtig. Deshalb testet
Rewe nun bei ausgewählten Eigenmarkenprodukten von Rewe Bio die
Rückverfolgbarkeit von den Erzeuger:innen bis zu den Konsument:innen via
Smartphone“, teilte das Unternehmen mit. Im Laufe der kommenden Wochen
sollen insgesamt 36 Fleisch- und zwei Milchartikel der Bio-Eigenmarke
integriert werden.
Die Aufwertung seiner Eigenmarke
kommt bei Rewe zur rechten Zeit: Aufgrund stark gestiegener
Lebensmittelpreise greifen Verbraucherinnen und Verbraucher verstärkt
bei den günstigeren Handelsmarken zu. Laut Erhebungen der Gesellschaft
für Konsumforschung (GFK) stieg der Umsatz mit Bio-Handelsmarken im
ersten Quartal um rund neun Prozent, während das Geschäft mit
Bio-Herstellermarken um elf Prozent zurückging.
Auch Tegut
reagiert auf den Preistrend und baut seine Eigenmarke „Bio zum kleinen
Preis" aus. „Bio funktioniert weiterhin, doch jetzt geht es darum,
Kunden preislich mehr Alternativen anzubieten. Deswegen bauen wir den
Preiseinstieg bei Bio in diesem Jahr nochmals deutlich aus", sagte
Tegut-Einkaufschef Robert Schweininger der „Lebensmittelzeitung".
Perspektivisch könne man sich bei Tegut hier mehr als 100 Artikel
vorstellen. Rund 50 Produkte unter anderem in den Warengruppen Frische,
Mopro, Fleisch und Wurst sowie Wein und Sekt listet der Einzelhändler
aktuell auf seiner Webseite auf.
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