Das Schweizer Unternehmen Weleda, Hersteller von Naturkosmetik und anthroposophischen Arzneimitteln, will sich verjüngen. Sind die Kundinnen und Kunden heute im Durchschnitt 50 Jahre alt, so sollen sie in den nächsten Jahren bereits um fünf bis acht Jahre jünger sein. Das berichtete CEO Tina Müller beim Jahrespressegespräch in Zürich. Um die jüngere Zielgruppe zu erreichen, hat Weleda unter anderem mit dem ersten umfassenden Relaunch seiner Geschichte das Unternehmenslogo überarbeitet.
Außerdem hat Weleda im Frühjahr 2024 eigene Online-Shops in der Schweiz und in Deutschland eröffnet. Ab sofort werden die Produkte auch im Shop der Social-Media-App TikTok vertrieben, der in Deutschland am 31. März live ging. Dieser Schritt sei wichtig, um von den Generationen Z und Alpha als relevante Marke wahrgenommen zu werden. In manchen Ländern, berichtete Müller weiter, werde bereits 50 Prozent des Umsatzes im Digitalen erwirtschaftet, also über Online-Händler wie Amazon.
Weleda habe nach einem „Jahr der Erneuerung“ mit Umstrukturierungen im Unternehmen „Innovationskraft“ bewiesen. Man investiere noch mehr als bisher in Forschung und effiziente Produktentwicklung, heißt es aus Zürich. Und man habe nun auch das Know-how, eigenen digitalen Content zu produzieren, um in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erreichen und die Marke online zu bewerben.
Auch die neue Pflegelinie „minLen“, eine Kooperation mit Prinzessin Madeleine von Schweden, soll eine jüngere Kundschaft an Weleda binden.
Als „Highlight-Innovation“ kündigte Tina Müller für September ein neues Boost-Serum in verschiedenen Varianaten und mit einem ungewohnt bunten Verpackungsdesign an.
Auf Wachstumskurs durch „Innovation, Premiumisierung, Digitalisierung und Internationalisierung“
„Wir haben unser Erfolgsmodell gefunden“, sagte Müller vor Journalistinnen und Journalisten beim Jahrespressegespräch. Demnach stieg der Umsatz im Jahr 2024 nach Angaben des Unternehmens um 8,3 Prozent auf 456,2 Millionen Euro. Zugleich habe Weleda die Profitabilität „deutlich verbessert“ und das operative Ergebnis mit 28,3 Millionen Euro mehr als verdoppelt (Vorjahr: 13,4 Millionen Euro).
Beide Geschäftseinheiten – Naturkosmetik wie Pharma – seien weltweit dynamisch gewachsen. „Wir haben die passenden Maßnahmen ergriffen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz weiter zu stärken. Mit unserer Fokussierung auf die vier Wachstumshebel Innovation, Premiumisierung, Digitalisierung und Internationalisierung liegen wir genau richtig“, betonte Müller.
Zur „Premiumisierung“ sollen auch die „Weleda City Spa“ beitragen, die es bereits jeweils einmal in Hamburg und Stauttgart gibt sowie demnächst auch in Düsseldorf. Dort werden neben den Produkten auch Behandlungen wie Massagen angeboten, berichtete Müller.
Das internationale Geschäft hat Weleda nach eigenen Angaben weiter ausgebaut und den Umsatz zweistellig gesteigert – in großen Märkten wie Asien und USA, aber auch in Osteuropa, Südeuropa und Benelux. In der Kernregion Deutschland, Österrreich und Schweiz sei das Unternehmen „nach zuletzt herausfordernden Jahren wieder klar auf Wachstumskurs“ . Im größten Einzelmarkt Deutschland habe Weleda ein Umsatzplus von 6,2 Prozent erzielt.
„Wir haben in jeder Hinsicht die Weichen für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft gestellt. Wir sind mit Schwung ins neue Geschäftsjahr gestartet und werden unseren Wachstumskurs mit vielen Innovationen fortsetzen“, sagte Tina Müller.
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