2,1 Milliarden Euro gaben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr für Fairtrade-Produkte aus. Das sind neun Prozent mehr als im Vorjahr, wie Fairtrade Deutschland heute auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt gegeben hat.
„Der Umsatzrekord ist ein starkes Zeichen in schwierigen Zeiten“, sagte Vorstandsvorsitzender Dieter Overath. Der faire Handel sei krisenrobust und mache zugleich Menschen in den Anbauländern robuster gegen Krisen. Durch ihre Verkäufe von Fairtrade-Produkten auf den deutschen Markt erhielten Produzentenorganisationen 40 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien. Dabei handelt es sich um einen Aufschlag, der zusätzlich zu den Erzeugerpreisen bezahlt wird.
Größter Absatzanstieg bei Rosen
Die Verkäufe von Fairtrade-Rosen sind 2021 um 25 Prozent gewachsen. Inzwischen tragen 36 Prozent der Rosen hierzulande das Fairtrade-Siegel, teilt die Organisation mit. Knapp unter der 20-Prozent-Marke liegt das Absatzplus für Tee: Die Verkäufe von fairem Tee stiegen Fairtrade zufolge um 19 Prozent. Der Absatz von fair gehandeltem Kaffee blieb dagegen stabil, als Grund für das ausbleibende Wachstum nennt Fairtrade die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gastronomie. Der Marktanteil liege bei fünf Prozent.
Der Kakao-Absatz legte um sieben Prozent zu und komme auf einen Marktanteil von 16 Prozent. Bei fair gehandelten Bananen habe sich der Preisdruck in der Bananenbranche in leichten Verkaufsrückgängen um drei Prozent bemerkbar gemacht (Marktanteil: 14 Prozent). Für die Produktion von Textilien wurden 2021 sechs Prozent mehr Fairtrade-Baumwolle eingesetzt als im Jahr davor.
Fairtrade-Absatzentwicklung 2021 ggü. 2020
- Kaffee (geröstet)
+1 Prozent auf 24.400 Tonnen - Rosen
+25 Prozent auf 631 Millionen Stiele - Kakaobohnen
+7 Prozent auf 81.900 Tonnen - Bananen
-3 Prozent auf 108.700 Tonnen - Tee
+19 Prozent auf 513 Tonnen - Baumwolle
+6 Prozent auf 8.700 Tonnen
Angesichts des Ukraine-Kriegs und der anhaltenden Folgen der Pandemie dürfe der faire Handel nicht ins Hintertreffen geraten. „Handelsgerechtigkeit ist eine notwendige Voraussetzung für eine friedliche Welt“, appellierte Matthias Lehnert, Aufsichtsratsvorsitzender von Fairtrade Deutschland, an Wirtschaft, Politik, Verbraucherinnen und Verbraucher.
Fairtrade Deutschland wird getragen von 36 Mitgliedsorganisationen, aus Bereichen wie Entwicklungszusammenarbeit, Jugendbildung und Politik. Rund 800 Kommunen, ebenso viele Schulen und rund 40 Hochschulen setzen sich als Fairtrade-Town, -School oder -University für faire Handelsbedingungen und nachhaltigen Konsum ein. (kam)
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