Die insgesamt 1.043 Geschäfte in Deutschland und Österreich, die unter der Marke „Reformhaus“ agieren, haben 2021 einen Umsatz von insgesamt 765 Millionen Euro erzielt. Das waren 1,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als der Umsatz überdurchschnittlich stark um über zwölf Prozent auf 776 Millionen Euro angestiegen war. Als Gründe nannte die Reformhaus eG am Montag die Folgen der Corona-Pandemie.
Den aktuellen Geschäftszahlen zufolge verzeichneten einige der Produktsegmente, die 2020 noch stark gewonnen hatten, im Jahr 2021 einen Rücksetzer. Lebensmittel zum Beispiel verloren um zwei Prozent, freiverkäufliche Arzneimittel um rund sieben Prozent. Der Bereich Kosmetik und Körperpflege wuchs dagegen um über ein Prozent.
Für das laufende Jahr 2022 erwartet die Genossenschaft weiterhin eine Verunsicherung und Konsumzurückhaltung, vor allem durch die teilweise massiven Preissteigerungen und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine. „Das Marktumfeld bleibt wenig berechenbar. Kund:innen kaufen seltener ein, und der Trend zum One-Stop-Shopping belastet vielerorts Fachgeschäfte in zentralen Lagen in ihrer Geschäftstätigkeit“, so Carsten Greve, Vorstand der Reformhaus eG. „Dagegen können viele Reformhäuser in kleinen und mittleren Städten durch das veränderte Verhalten der Konsument:innen zugewinnen.“
Richtige Balance zwischen Offline und Online finden
Reformaus legt im Wettbewerb um Kunden laut eigenen Aussagen einen starken Fokus auf Freundlichkeit, Zugewandtheit und qualifizierte Beratungsangebote. „Wir positionieren uns im Markt als Inspirationsgeber für ein vitales Leben. Denn Gesundheit ist zum Megatrend geworden, viele Menschen suchen jetzt gute Empfehlungen, um ihre hohen Ansprüche an die Lebensqualität zu erfüllen“, so Rainer Plum, Vorstand der Reformhaus eG.
Parallel dazu ist eine neue Online-Strategie sowie der Ausbau des E-Commerce geplant. Seit Februar wird die Digitalisierung unter dem Dach der „Reformhaus digital GmbH“ gebündelt. Bis Ende des Jahres will die Genossenschaft zahlreiche bisherige Mitglieder-Shops in einen neuen zentralen Reformhaus-Online-Shop überführen, damit die Kundschaft über eine einzige Plattform Reformhaus-Waren bestellen kann.
Mittelfristig rechnet Plum damit, dass der Online-Bereich einen Anteil bis zu zehn Prozent am Gesamtumsatz erreichen wird. Aktuell sind es laut „Lebensmittelzeitung“ rund fünf Prozent. Wichtig ist für den Vorstand dabei die richtige Balance: „Die Stärke von Reformhaus liegt in den Geschäften vor Ort, denn gerade beratungsintensive Produkte und solche, die sinnlich erfahrbar sind, lassen sich nicht so gut online vertreiben“, so Plum. Das gelänge besser mit einer kompetenten Unterstützung des Fachpersonals vor Ort. (mis)
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