Das 1927 gegründete „Reformhaus Bacher“ ist insolvent. Das bestätigten Geschäftsführer Sascha Schwedler und der Düsseldorfer Anwalt Peter Neu, der das Unternehmen in dem Prozess begleitet, auf Nachfrage von BioHandel. Als Ursache für die wirtschaftliche Schieflage nennen beide die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine.
Das Einzelhandelsunternehmen mit rund 100 Filialen in Straßenlagen, Einkaufszentren und an Hauptbahnhöfen habe stark unter den Pandemie-bedingten Lockdowns gelitten. Zwar sei der Online-Handel ausgebaut worden, konnte den Umsatzausfall im stationären Geschäft jedoch nicht ausgleichen können.
Mit dem Ukraine-Krieg und der schnell steigenden Inflation sei eine erhebliche Kaufzurückhaltung spürbar geworden. „Diesen weiteren Rückschlag konnte das Unternehmen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung an die Presse.
Wir sind sehr zuversichtlich, eine dauerhafte Lösung zum Erhalt des Unternehmens zu finden.
Um das Reformhaus Bacher zu retten, hat die Geschäftsführung vor wenigen Tagen ein Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet. Das Unternehmen wird unterdessen uneingeschränkt fortgeführt. Eine Investorenlösung sei realistisch, teilt Anwalt Peter Neu mit. Bereits jetzt gebe es Interessenten aus der Branche.
„Wir sind sehr zuversichtlich, eine dauerhafte Lösung zum Erhalt des Unternehmens zu finden“, so Sascha Schwedler. Der Grundstein für den Neuanfang sei gelegt. Ziel sei der dauerhafte Erhalt des bestehenden Filialnetzes und der weitere Ausbau des Online-Handels.
Die mehr als 500 Beschäftigten müssten nicht um ihre Jobs fürchten, teilte Bacher mit Aufgrund von Personalmangel in den Filialen, würden Mitarbeitende eher eingestellt als entlassen, so das Unternehmen.
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