„Kein Freiflug für Gentechnik“ heißt die von Rapunzel ins Leben gerufene Initiative gegen neue Gentechnik, die aktuell auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin präsent ist. Anschließend soll die gemeinsame Aufklärungsarbeit des Herstellers und seiner Partner auf der Biofach in Nürnberg fortgesetzt werden.
„Ziel ist es, gemeinsam mit Demeter und weiteren Partnern über die Risiken der neuen Gentechnik zu informieren“, teilte Rapunzel mit. Am Aktionsstand können sich Messebesucher über die Hintergründe informieren und sich aktiv für eine Kennzeichnungspflicht und Regulierung der neuen Gentechnik einsetzen.
„Rapunzel Naturkost lebte und lebt davon, den Kunden beste Bio-Lebensmittelqualität ohne Gentechnik zu bieten. Wir fordern die Regulierung und Kennzeichnung der neuen Gentechnik im Essen sowie ihre Rückverfolgbarkeit durch die gesamte Lieferkette“, so Rapunzel Co-Geschäftsführer Leonhard Wilhelm.
Prominente Unterstützer
Bereits auf dem „Eine Welt Festival“ von Rapunzel im September vergangenen Jahres haben Unterstützer der Initiative innerhalb von zwei Tagen 2.000 Postkarten mit Forderungen gegen die Deregulierung der neuen Gentechnik unterzeichnet. Mit der Beteiligung gewichtiger Partner wie Demeter, Bioland, BÖLW, AöL, BUND, Deutscher Berufs- und Erwerbsimkerbund sowie Mellifera sollen weit über 50.000 unterzeichnete Postkarten gesammelt und an Manfred Weber, den Vorsitzenden der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, übergeben werden.
Dass die Wahl auf Manfred Weber fiel, begründet Rapunzel damit, dass die EVP als größte Fraktion im Europäischen Parlament eine entscheidende Rolle bei der künftigen Gesetzgebung zur Gentechnik spielt. Ziel sei es, die Abgeordneten mit dem breiten gesellschaftlichen Widerstand gegen eine Deregulierung zu konfrontieren und eine klare Kennzeichnungspflicht durchzusetzen.
Forderungen der Initiative
Die Initiative setzt sich dafür ein, dass auch die neue Gentechnik (NGT) weiterhin unter die bestehende EU-Gentechnikgesetzgebung fällt. Das Bündnis fordert daher:
- strenge Sicherheitsprüfungen für gentechnisch veränderte Organismen
- eine klare Kennzeichnungspflicht für Verbraucher
- die Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Lieferkette
- den Schutz der Wahlfreiheit für Landwirte und Verbraucher
Ein zentraler Fakt unterstreiche die Relevanz der Initiative, so Rapunzel: Demnach würden 99,9 Prozent des konventionellen Getreides, Gemüses, Obstes und der Futtermittel in Europa gentechnikfrei angebaut. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal und ein großer Wettbewerbsvorteil der europäischen Landwirtschaft. Eine Deregulierung könne diesen Vorteil gefährden und die Wahlfreiheit für Verbraucher und Landwirte massiv einschränken, erklärt Rapunzel.
Digitale Postkarte und Beteiligungsmöglichkeiten
Neben der physischen Postkartenaktion, die bereits in vielen Bioläden ausliegt, können Unterstützer auch digital teilnehmen. Auf seiner Kampagnenseite gibt der Bio-Pionier eine Übersicht darüber, wo die Postkarten ausliegen und wie man selbst an welche gelangen kann. Auf seinem Linkedin-Kanal hat Rapunzel ein Video zur Aktion gepostet, in der eine menschliche Biene einem Bio-Kunden erklärt, was durch eine Deregulierung von NGT auf dem Spiel steht.
Von der Kombination aus digitaler und analoger Beteiligung erhofft sich Rapunzel, dass sich möglichst viele Menschen aktiv gegen die Deregulierung der neuen Gentechnik einsetzen.
Nach der Präsenz auf der Grünen Woche wird die Kampagne auch auf der Biofach in Nürnberg vertreten sein. Am Stand des BÖLW (Halle 9 – Stand 208) haben Besucher die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und sich aktiv für eine gentechnikfreie Zukunft einzusetzen. Auch Mitarbeitende von Rapunzel Naturkost werden vor Ort sein, um Fragen zu beantworten und das Engagement für eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu unterstreichen.
Bis Anfang März wird die Aktion außerdem in vielen Bioläden und auf Saatgutmärkten fortgesetzt. (mis)
Die Initiative
„Kein Freiflug für Gentechnik“ ist eine Initiative, die vom Naturkosthersteller Rapunzel ins Leben gerufen wurde und mittlerweile von mehreren Bio-Verbänden und starken Partnern unterstützt wird. Ziel ist es, Verbraucher auf die geplante Deregulierung der neuen Gentechnik aufmerksam zu machen und sich für eine klare Kennzeichnung und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette einzusetzen. Denn ohne Kennzeichnung droht Gentechnik unbemerkt auf unseren Tellern zu landen.
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