Insgesamt zehn ätherische Orangeöle hat der Chemiker David Hauck unter die Lupe genommen. Sieben davon stammten von Orangen aus biologischem Anbau, drei von konventionellen Früchten. In den konventionellen Ölen fand das Labor reichlich Pestizidrückstände.
Alle zehn Produkte waren unverfälschte ätherische Orangenöle. Obwohl sie von verschiedenen Kontinenten stammten, war das Inhaltsspektrum ähnlich und entsprach dem internationalen Standard für ätherisches Orangenöl (ISO 3140). Zwei Bio-Öle wiesen eine erhöhte Peroxidzahl auf, was auf eine suboptimale Verarbeitung und Lagerung hindeute, schreibt David Hauck in der Fachzeitschrift Forum.
Deutliche Unterschiede ergaben die Analysen bei den Pestizidrückständen. In fünf Bio-Ölen ließen sich keine Rückstände nachweisen, in zwei fanden sich Spuren. Hauck führt sie auf ubiquitäre Umweltverunreinigungen zurück.
In den drei konventionellen Ölen ließen sich zwischen 17 und 27 verschiedene Pestizide nachweisen. Mengenmäßig auffälligster Rückstand war mit 1,3 bis 1,5 Milligramm je Kilogramm (mg/kg) der Wirkstoff Chlorpyrifos. In Deutschland ist das Insektizid seit 2009, in der EU seit Anfang des Jahres verboten, da es im Verdacht steht, die Gehirnentwicklung bei Ungeborenen und Kindern zu schädigen. Für Lebensmittel gilt deshalb ein Grenzwert von 0,01 mg/kg, nicht jedoch für Kosmetika oder Bedarfsgegenstände wie das ätherische Öl.
Die Fachzeitschrift Forum wird herausgegeben von Forum Essentia, Verein für Förderung, Schutz und Verbreitung der Aromatherapie, Aromapflege und Aromakultur. Erschienen ist der Aufsatz von David Hauck dort in der Ausgabe 55 / 2020.
Dr. Hauck
Dr. David Hauck ist Mediziner, pharmazeutischer Chemiker und Inhaber der Firma Dr. Hauck Research & Development. Er forscht seit 20 Jahren über Naturkosmetik und hat seit einigen Jahren eine eigene Kosmetikserie auf dem Markt: Dr. Hauck.
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