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Nach über 30 Jahren

Josef Brunnbauer gibt Biokreis-Geschäftsführung auf

Der langjährige Geschäftsführer verlässt den Passauer Bio-Anbauverband. Seine Vorstellungen stimmten nicht mehr mit denen des Vorstands überein. Biokreis wird außerdem Fördermitglied beim Bündnis für enkeltaugliche Landwirtschaft. 

Josef Brunnbauer verlässt nach fast 30 Jahren Geschäftsführung bei Biokreis den ökologischen Anbauverband mit Hauptsitz in Passau. Wie Biokreis am Donnerstag mitteilte, gehe Brunnbauer einvernehmlich und auf eigenen Wunsch.

 „Ich verlasse den Verband zum 30. September“, teilte Brunnbauer dem BioHandel mit. Konkrete Gründe für seinen Rückzug nannte er nicht. Nur so viel: „Mein Ziel war, die traditionelle und über 30 Jahre gewachsene Struktur des Biokreis so anzupassen, dass er den aktuellen Herausforderungen gerecht werden kann. Doch meine Vorstellungen waren mit dem Vorstand nicht mehr in Deckung zu bringen, so dass am Ende die Entscheidung stand, getrennte Wege zu gehen.“ 

Wie es nach seinem Ausscheiden bei Biokreis für Josef Brunnbauer weitergeht, ist noch unklar. „Ich möchte gerne in der Biobranche bleiben, um mich auch in Zukunft für Ökolandwirtschaft einzusetzen.“ Sollte sich in diesem Zusammenhang eine spannende Aufgabe ergeben, sei er offen für Neues, so Brunnbauer.

Vorstandsvorsitzender übernimmt Geschäftsführung

Der Vorstandsvorsitzende des Biokreis, Thorsten Block, bedauerte in der Mitteilung Brunnbauers Entscheidung. „Josef Brunnbauer hat die Ökolandwirtschaft in Deutschland wesentlich mitgeprägt, weiterentwickelt und ausgebaut. Wir wünschen ihm alles Gute und hoffen, dass er seine unvergleichliche Kompetenz und Erfahrung auch in Zukunft gewinnbringend für die Bio-Branche und den Ökolandbau einsetzen kann“, sagte er.

Block wird interimsmäßig das Tagesgeschäft weiterführen, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist. Die Stelle werde in Kürze ausgeschrieben, teilte Biokreis mit.

Biokreis ist erster Anbauverband im BEL

Unter der Leitung des Agraringenieurs Brunnbauer hat sich Biokreis aus einer Verbraucherbewegung heraus zum viertgrößten bundesweit tätigen Bio-Anbauverband entwickelt. Eine umstrittene Entscheidung trafen die Mitglieder Anfang des Jahres. 

Aufgrund der Umsatzrückgänge im Bio-Fachhandel beschlossen sie nach langen Diskussionen und mit einer knappen Mehrheit, den bis dahin gültigen Fachhandelsbeschluss aufzugeben und das Biokreis-Logo auch an Handelsmarken des LEH und Discount zu vergeben. „Der Wunsch nach einer Öffnung für neue Absatzwege“ sei in der Mitgliedschaft groß gewesen, sagte Josef Brunnbauer im BioHandel-Interview Mitte März.

Neben dem Ausscheiden von Josef Brunnbauer verkündete Biokreis am Mittwoch auch den Eintritt als Fördermitglied in das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL). Damit wird erstmals ein Anbauverband Mitglied im BEL.

BEL sucht nach weiteren Fördermitgliedern

„Solange Pestizide auf dem Acker die Artenvielfalt und unsere Lebensgrundlagen gefährden, muss sich die Bio-Branche gemeinsam für eine giftfreie Landwirtschaft einsetzen. Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft schätzen wir bei dieser Aufgabe als starken Mitstreiter und freuen uns, nun als erster Bio-Verband Mitglied zu sein“, teilte Thorsten Block mit.

Stephan Paulke, Vorstandsmitglied im BEL kommentiert: „Wir sind stolz darauf, mit dem Biokreis nun einen Anbauverband im Bündnis willkommen zu heißen. Damit erweitern wir unsere Basis hin zu noch mehr Bio-Landwirtinnen und -Landwirten. Immerhin sind sie es, die von Abdrift und Ferntransport durch chemisch-synthetische Pestizide unmittelbar betroffen sind. Mit unserem Engagement vertreten wir ihre und die Interessen der gesamten Biobranche in Brüssel und Berlin.“

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Bündnis enkeltaugliche Landwirtschaft

Anja Voß ist neue BEL-Geschäftsführerin

Die Spezialistin für Nachhaltigkeit und Marketing ist in der Biobranche gut vernetzt. Mit Voß kann das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft den Geschäftsführerposten nach längerer Vakanz wieder besetzen.

Das BEL sucht aktuell verstärkt nach weiteren Fördermitgliedern und Partnerunternehmen – auch um im Bundestagswahljahr 2025 den politischen Forderungen nach einer schnelleren Agrarwende Nachdruck verleihen zu können. „Je mehr Mitstreiter:innen sich uns jetzt anschließen, desto wirksamer können wir gegen den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide und die systematische Benachteiligung der Biobranche vorgehen.“ 

Wer mehr zur Mitgliedschaft wissen möchte, kann sich auf enkeltauglich.bio informieren oder wendet sich direkt an Anja Voß: anja.voss@enkeltauglich.bio; Telefon: 0151-65660990.

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