Alnatura-Gründer Götz Rehn hat im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) Angaben zu seinem Rückzug aus der Geschäftsführung der Bio-Supermarkt-Kette gemacht.
Rehn, der das Unternehmen 1984 gründete und bis heute führt, habe schon vor einigen Jahren aus dem operativen Geschäft aussteigen und in eine andere Rolle wechseln wollen. Jetzt seien „die wichtigsten Dinge so geregelt, dass es innerhalb der nächsten zwei Jahre so weit sein dürfte“, sagte der 71-Jährige der FAZ.
Sein Sohn, der seit kurzem für Alnatura arbeitet, soll aber nicht in seine Fußstapfen treten. Auch das Unternehmen zu vererben komme für ihn nicht in Frage. „Das würde überhaupt nicht zu meinem Verständnis des Unternehmens passen“, erklärte Rehn. Alnatura werde sich stattdessen selbst gehören. „Dafür haben wir eine Doppelstiftung gegründet: Es gibt die gemeinnützige Alnatura-Stiftung, an die spätestens mit meinem Tod 99 Prozent des Unternehmenskapitals fallen. Und daneben die Götz-Rehn-Familienstiftung mit begleitender und beratender Funktion für die Unternehmensleitung, in der schon jetzt die Stimmrechte gebündelt sind“, so Rehn.
Die Wichtigkeit einer „fähigkeitsorientierten Unternehmensnachfolge und kompetenzorientierten Geschäftsführung“ betonte Götz Rehn bereits 2018 auf der Eigentumskonferenz der Purpose Stiftung. Als Vorteile des Doppelstiftungs-Modells nannte er damals: dauerhafte Unabhängigkeit, finanzielle Stabilität, unternehmerische Freiheit, den Schutz vor Übernahme und das Sicherstellen der Unternehmensideale (Sinnorientierung). Den Mitarbeitenden könnten so verlässliche Arbeitsplätze und eine langfristige Entwicklungsperspektive geboten werden. (kam)
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