Der Aufsichtsrat des Demeter-Verbandes und der Bundesvorstand Dr. Alexander Gerber haben heute Mittag bekanntgegeben, „dass nach intensiven Beratungen beschlossen wurde, die Zusammenarbeit nicht weiter fortzusetzen“. „Ausschlaggebend für diese Entscheidung sind unterschiedliche Auffassungen über die künftige Ausrichtung des Verbandes“, heißt es in der Pressemitteilung. Von der Neubesetzung erwarte der Aufsichtsrat „neue Impulse“. Die Tätigkeit von Alexander Gerber ende zum 31. Januar 2025.
In der Mitteilung dankt der Aufsichtsrat Alexander Gerber „für sein großes Engagement und die erzielten Erfolge für die Demeter-Gemeinschaft“. „Mit viel Herzblut, Geschick und Beharrlichkeit hat Alexander Gerber den Verband in den vergangenen elf Jahren geführt und entscheidend geprägt – wir verdanken ihm viel“, würdigt Aufsichtsratsvorsitzender Rolf Holzapfel die Leistungen des bisherigen Bundesvorstands.
„Alexander Gerber hat mit Charisma, Weitsicht und viel Erfahrung nicht nur die Demeter-Gemeinschaft (...) vertreten: Er war stets auch eine starke Stimme für die gesamte Biobranche.“
Aus einer langen Liste von Erfolgen sei laut Holzapfel hervorzuheben, dass sich die Demeter-Marke unter Gerbers Verantwortung für Markenführung und Marketing zur „bekanntesten, vertrauenswürdigsten und nachhaltigsten Bio-Marke in Deutschland entwickelt hat“. Alexander Gerbers Initiative sei es zu verdanken, dass, zusammen mit Bioland, die Ökologische Tierzucht gGmbH (ÖTZ) für eine eigenständige Bio-Hühnerzucht und -Rinderzuchtberatung gegründet wurde und sich erfolgreich etabliert habe. Mit dem von ihm initiierten und viel beachteten „Projekt Anerkennung“ sei eine neue Form der Zertifizierung zur Anwendungsreife gebracht worden, die die unternehmerischen und betrieblichen Entwicklungspotenziale in den Mittelpunkt stellt.
Darüber hinaus habe Alexander Gerber die Reorganisation des Verbandes gesteuert. In seiner heutigen föderalen Struktur – bestehend aus dem Bundesverband und fünf starken Landesverbänden – biete Demeter umfassende Mitwirkungsmöglichkeiten für die Mitglieder. Auf internationaler Ebene sei es seinem Wirken zu verdanken, dass die weltweite biodynamische Bewegung und die national zertifizierenden Demeter-Organisationen seit 2018 mit der Biodynamic Federation Demeter International (BFDI) unter einem gemeinsamen Dach organisiert sind.
„Alexander Gerber hat mit Charisma, Weitsicht und viel Erfahrung nicht nur die Demeter-Gemeinschaft in der Öffentlichkeit und der politischen Lobbyarbeit vertreten: Er war stets auch eine starke Stimme für die gesamte Biobranche“, dankt Rolf Holzapfel im Namen der gesamten biodynamischen Bewegung Alexander Gerber für seine Arbeit.
Matthias Deppe wird Interims-Bundesvorstand
Seit Juli 2013 stand Alexander Gerber als Bundesvorstand an der Spitze des Demeter e.V., seit 2014 ist er Aufsichtsratsmitglied bei der Biodynamic Federation Demeter International (BFDI). Von 2014 bis 2024 führte er die internationale Demeter-Dachorganisation als Vize-Präsident.
Von 2018 bis 2022 vertrat er zudem die Bio-Anbauverbände als Vorstand Landwirtschaft im Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Seit 2013 ist er Mitglied im Vorstand des Forschungsinstituts Biologischer Landbau e.V. (FIBL).
„Es war mir eine Ehre und große Freude, mich als Bundesvorstand des Demeter e.V. für die Belange der biodynamischen Bäuer:innen, Verarbeiter:innen, Händler:innen, Forscher:innen, Züchter:innen und Verbraucher:innen einsetzen zu dürfen. Es sind einzigartige Menschen und Betriebe, die als Gemeinschaft der Leuchtturm für eine Land- und Ernährungswirtschaft der Zukunft sind. Gemeinsam haben wir viel erreicht! Ich wünsche dem Verband eine dynamische Weiterentwicklung“, wird Alexander Gerber zitiert. Er bedanke sich bei allen Mitgliedern, Mitstreiter:innen „und einem großartigen Team für die lebendige Zusammenarbeit und das in ihn gesetzte Vertrauen“.
Bis eine Nachfolge für den bisherigen Bundesvorstand gefunden ist, wird laut Demeter ab dem 1. Februar 2025 Matthias Deppe die Leitung des Verbandes als Interims-Bundesvorstand übernehmen. Dafür legt Matthias Deppe sein Amt als Aufsichtsrat nieder. (juk)
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