Deutschlands größter Bio-Händler Dennree bekommt von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland den Titel „Landgrabber des Jahre 2024“ verliehen. Der Grund für die Negativ-Auszeichnung, die die Arbeitsgemeinschaft am Samstag vor einem Denns BioMarkt in Dresden verleihen will, ist die Übernahme der Agrargenossenschaft Großzöbern durch das Hofgut Eichigt, das zur Dennree-Gruppe gehört. Damit besitze das Bio-Handelshaus der AbL zufolge nun einen ökologischen Landwirtschaftsbetrieb mit rund 6.100 Hektar Agrarfläche, was umgerechnet etwa 8.700 Fußballfeldern entspricht. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes liegt in Deutschland die durchschnittliche Landwirtschaftsfläche pro Betrieb bei 64 Hektar.
Mit dem „Landgrabber“-Preis macht die AbL seit 2019 auf die Bedrohung der bestehenden Landwirtschaftsbetriebe durch die Konkurrenz durch Großkonzerne aufmerksam. „Der erneute Landkauf durch Dennree macht deutlich, dass Bäuerinnen und Bauern nicht mit außerlandwirtschaftlichen Investoren konkurrieren können“, teilte Anne Neuber, Geschäftsführerin der AbL Mitteldeutschland mit. „Die Konzerne erwirtschaften ihr Geld nicht in der Landwirtschaft und können deshalb beliebig hohe Preise zahlen.“ Daher überreiche man Dennree den Preis.
Die Arbeitsgemeinschaft kritisiert außerdem das Ausmaß, mit dem Dennree Landwirtschaft, Produktion, Verarbeitung und Vertrieb auf sich konzentriere. Wer so groß und vernetzt ist, werde langfristig die Preise bestimmen, warnt die AbL Mitteldeutschland. Die Dennree-Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz in Höhe von 1,38 Milliarden Euro. (mis)
Kommentare
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Landgrabbing mit negativen Auswirkungen auf die regionale Landwirtschaft kann nicht moralisch oder gesellschaftspolitisch legitimiert werden, weil der neue Besitzer nach Biorichtlinien wirtschaftet.
Das ist lächerlich , bitte schaut auf ,Lidel Aldi , Edeka . Da St doch Dennree ein Winzling .! Der Preis ist reine negativ PR . Echt sinnlos und vollkommen falsch adressiert .