Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat am Mittwoch sein Zukunftsprogramm Pflanzenschutz vorgestellt. Ziel ist es, in Anlehnung an die Farm to Fork-Strategie der EU-Kommission, die Verwendung und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. In die Bilanzierung fließen unter anderem Agrarumweltmaßnahmen ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ebenso ein wie der Ökolandbau.
Deutliche Kritik am Pflanzenschutzprogramm kommt von Bioland. „Der im März dieses Jahres vorgelegte Entwurf zum Zukunftsprogramm Pflanzenschutz war bereits enttäuschend – die überarbeitete und jetzt vorgestellte Fassung frustriert nun aber gänzlich“, kommentiert Gerald Wehde, Geschäftsbereichsleiter Agrarpolitik bei Deutschlands größtem Anbauverband.
„Auch wenn sich immerhin das Pestizid-Reduktionsziel von 50 Prozent bis 2030 aus der Farm-to-Fork-Strategie der EU wiederfindet: Es fehlen wirksame Maßnahmen mit verbindlichen Umsetzungsschritten und Zeitplänen“, kritisiert Wehde. „Zudem ist ein Programm ohne Finanzmittel nicht glaubwürdig.“ Ebenso fehlt eine klare Priorisierung der Maßnahmen für diese Legislatur. „Mit unkonkreten Absichtserklärungen wird eine Reduzierung des Pestizideinsatzes nicht gelingen“, warnt Wehde. (mis)
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