Ein Gesetzentwurf von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sieht vor, dass ab Anfang 2022 keine männlichen Küken von Legehennenlinien gleich nach der Geburt getötet werden dürfen. Ab Anfang 2024 soll dann auch die Geschlchtsbestimmung im Ei ab dem siebten Tag verboten werden. Genau das ist jetzt das Problem der Respeggt-Gruppe.
Das Unternehmen setzte als erstes die von Klöckner und ihrem Vorgänger propagierte Geschlechtsbestimmung im Ei in größerem Stil um und brachte die Eier unter der gleichnamigen Marke unter anderem in Märkte von Rewe, Penny und Edeka. Um das Angebot zu erhöhen, plante Respeggt einen Neubau, in dem 720.000 Eier in der Woche auf ihr Geschlecht hin untersucht werden können. Allerdings erst am achten oder neunten Tag, wie es derzeit Stand der Technik ist.
Gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) sagte Ludger Breloh, Geschäftsführer der Respeggt-Gruppe, dass der Neubau vorerst auf Eis gelegt werde und begründete den Schritt mit dem geplanten Gesetz der Bundesregierung. „Ich kann den Investoren derzeit nicht versprechen, dass wir die Anforderungen der Bundesregierung bis 2024 erfüllen können. Gelingt das nicht, wäre das ganze Geld in den Sand gesetzt“, sagte Breloh der NOZ. Es handle sich um eine Investition im zweistelligen Millionenbereich.
Zuvor hatte bereits der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) darauf hingewiesen, dass ein Ausstieg ab 2022 zwar prinzipiell möglich sei, es aber keine praxisreife Methode zur Geschlechtsbestimmung im Ei vor dem siebten Tag gebe.
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