Ökolandwirtschaftsbetriebe leisten einen großen Beitrag, um Böden, Wasser, Klima und Artenvielfalt zu schützen. Doch nur einen Teil dieser Nachhaltigkeitsleistungen bekommen sie vergütet.
Der Anbauverband Naturland hat deshalb eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, mit der solche Leistungen seiner Betriebe erfasst und besser sichtbar gemacht werden sollen. Ziel ist es, mit Hilfe der Einbindung der Gesellschaft und des Handels die Naturland-Mitglieder finanziell angemessen für ihren Einsatz für eine bessere Umwelt zu honorieren.
,,Nachhaltige Lebensmittelerzeugung beginnt auf dem Acker, ist aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", sagte Naturland-Präsident Hubert Heigl bei der Vorstellung der Strategie auf der Delegiertenversammlung des Öko-Verbands am Mittwoch und Donnerstag im Kloster lrsee. ,,lndem wir die vielfaltigen Leistungen der Naturland-Betriebe erfassen und deutlich sichtbar machen, schaffen wir die Möglichkeit dafür, dass die Gesellschaft diese Leistungen auch honorieren kann.“ Zugleich unterstütze man Betriebe durch Fortbildung und Beratung dabei, noch besser zu werden, so Heigl.
Potenziale sollen erkannt und genutzt werden
Die Naturland-Strategie basiert auf den drei Elementen Digitalisierung, Beratung und finanzielle Förderung.
- Nachhaltigkeitsleistungen, die die Betriebe schon heute erbringen, will der Verband identifizieren, digital erfassen und damit sichtbar und auswertbar machen.
- Zusätzlich will der Verband seine Betriebe durch Fortbildungen und Beratungen fachlich dabei unterstützen, zusätzliche Potenziale zu erkennen und zu nutzen.
- Außerdem sollen bestimmte Nachhaltigkeitsleistungen auch finanziell honoriert werden, damit die Betriebe dauerhaft in der Lage sind, ihre Leistungen für Umwelt und Gesellschaft zu erbringen.
„Dieser Dreiklang bildet die Basis, um passende Angebote für verschiedene Bereiche der Nachhaltigkeit zu entwickeln“, teilte Naturland mit. Dabei erarbeitet der Naturland e.V. die fachlichen Grundlagen in Form von Leitfäden und Bildungsveranstaltungen, identifiziert Potenziale und entwickelt konkrete Maßnahmen. Über die Naturland-Beratung werden die Themen auf die Höfe gebracht. Die Naturland Zeichen GmbH wiederum soll über Förderprogramme die Verarbeitung und den Handel einbinden und so letztlich die finanzielle Honorierung ermöglichen.
Erste Förderrunde war ein Erfolg
Die erste Förderrunde fand bereits im März statt. Wie Naturland mitteilte, war das Interesse der Betriebe so groß, dass der Fördertopf binnen weniger Minuten ausgebucht war. Mit der Unterstützung durch das Förderprogramm sollen in diesem Jahr auf über 900 Hektar Fläche unterschiedliche Maßnahmen zur aktiven Förderung der Artenvielfalt umgesetzt werden, darunter auch besonders langfristig wirksame Maßnahmen wie die Pflanzung von Hecken.
Über den Verkauf von Produkten, die zusätzlich zum Naturland-Zeichen das Logo ,,Für mehr Artenvielfalt" tragen, sollen kontinuierlich Mittel in den Fördertopf fließen. Exklusive Partner des Projekts sind Aldi Nord und Aldi Süd. Aufgrund dieser Kooperation ist Naturland zuversichtlich, „dass in der nächsten Förderrunde schon deutlich mehr Naturland-Betriebe werden mitmachen können als zu Beginn“, sagte Wilhelm Heilmann, Geschäftsführer der Naturland Zeichen GmbH. Mit „Nachhaltigkeit im Weinbau“ will Naturland im Sommer ein weiteres Projekt starten.
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.