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Coronakrise

Molkerei bezuschusst Bauern

Die genossenschaftlich organisierte Molkerei Berchtesgadener Land hat ihren Landwirten eine Soforthilfe von 1.000 Euro netto als Unterstützung in der Corona-Krise ausgezahlt. Sie reagiert damit auf die finanzielle Notlage auf vielen Bauernhöfen.

1.700 konventionell und biologische wirtschaftende Betriebe zwischen Watzmann und Zugspitze sind Mitglieder der Molkerei-Genossenschaft. Für sie bleiben zwar die Einkünfte aus der Milchproduktion konstant, doch andere wichtige Einkommensquellen sind teilweise weggebrochen oder stehen unter Preisdruck. „Urlaub auf dem Bauernhof, eine für viele Betriebe in der Berg- und Alpenregion wichtige Einkommensquelle, liegt wegen der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen komplett auf Eis“, schreibt die Molkerei.

Zudem lägen die Holzpreise am Boden, was die Einkommen aus der Waldbewirtschaftung verringere und auch für konventionelles Rindfleisch sinken die Preise. Zudem würde über ein Viertel der Betriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet. Für sie sei die Lage besonders kritisch. Breche die Arbeit außerhalb wegen Kurzarbeit weg, sei auch der Hof gefährdet.

Klein oder groß – alle Bauern bekommen den gleichen Zuschuss

Aus diesen Gründen entschieden sich Vorstand und Aufsichtsrat der Genossenschaft vor Ostern dazu, einen Teil der für 2020 geplanten Investitionen zurückzustellen und stattdessen das Geld als Soforthilfe an die Betriebe weiterzureichen. „Als Genossenschaft wollen wir unsere Landwirte in dieser für sie, wie für alle, sehr harten Bewährungsprobe schnell und unbürokratisch unterstützen“, sagte Bernhard Pointner, Geschäftsführer der Molkerei Berchtesgadener Land.

Dabei sei es den Verantwortlichen besonders wichtig gewesen, die Unterstützung nicht entsprechend der individuellen Anlieferungsmenge an Milch zu zahlen, sondern alle 1.700 Landwirte mit dem gleichen Betrag zu unterstützen. So greife die Genossenschaft den kleinen Betrieben stärker unter die Arme: „Jeder Landwirt, der jetzt aufhört, ist unwiederbringlich verloren“, stellte Pointner fest. „Es gibt auch eine Zeit nach Corona und für die müssen wir jetzt die Weichen stellen.“

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