Von den je 100 Befragten pro Markt hatten 80 Prozent die Unverpackt-Station wahrgenommen. Knapp die Hälfte davon gab an, dieses Angebot auch zu nutzen. Als Motiv dafür nannten sie vor allem Umweltschutzgründe und die Möglichkeit, Verpackung und Plastik zu vermeiden. Persönliche Vorteile wie die Möglichkeit des bedarfsgerechten Einkaufs oder frischere, gesündere Produkte, wurden weniger häufig als Motiv genannt.
Spontaneinkäufe fallen schwer
Befragt nach den Herausforderungen beim unverpackten Einkaufen nannten die Kunden am häufigsten, dass Spontaneinkäufe schwerfallen, dass die Organisation und Planung im Vorfeld des Einkaufs eine Schwierigkeit darstelle und dass das Behältermanagement, also die Verfügbarkeit von geeigneten und ausreichend vielen Behältern, herausfordernd sei. Dennoch gab es kaum Kunden, die erklärten, die Unverpackt-Station deshalb nicht mehr nutzen zu wollen.
Vermutet hoher Preis als Einkaufshemmnis
Kunden, die die Unverpacktstation bisher links liegen ließen, nannten als Gründe dafür Zeitaspekte, den Aufwand des Einkaufs, die zu geringe, nicht attraktive Produktauswahl und den Preis der unverpackten Produkte. Dieser allerdings sei zumindestens teilweise ebenso hoch wie der der verpackten Produkte, merkten die Wissenschaftler in der Studie an. Sie schließen aus den Befragungsergebnissen, „dass die Supermärkte selbst viel dazu beitragen können, dass das Angebot positiver wahrgenommen und stärker genutzt wird“. Dazu würden sich „Aufklärung, Erhöhung der Sichtbarkeit des Angebots und Erleichterung der Alltagskompatibilität“ anbieten.
Die Befragung ist Teil des Forschungsprojekts "Der Verpackungsfreie Supermarkt: Stand und Perspektiven", das die Hochschule für nachhaltige Entwicklung durchführt.
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