Die Lebensmittelbranche wehrt sich gegen Pläne der EU-Kommission, die Produkte, die mit Hilfe neuer gentechnischer Verfahren wie der Gen-Schere Crispr/Cas hergestellt wurden, ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung auf den Markt lassen möchte. Ende April hatte die Kommission in einem Bericht ihre Änderungspläne mitgeteilt.
„Wir bestehen darauf, dass die aktuell gültige EU-Gentechnikgesetzgebung – mit dem Vorsorgeprinzip, einer Risikobewertung und klaren Anforderungen an Transparenz als wesentlichen Eckpfeilern – auch weiterhin für neue GVOs angewendet wird“, schreiben die Händler in einer gemeinsamen Erklärung. Neue gentechnisch veränderte Organismen (GVO) müssten genauso reguliert bleiben wie die alten.
Unterzeichnet haben die Resolution neben Aldi, Lidl, Metro, Tegut und den wichtigsten österreichischen Handelsketten auch Akteure aus der Bio-Branche. Mit dabei sind die Bio-Filialisten Alnatura und Denns, der Großhändler Dennree, die von ihm initiierte Interessengemeinschaft Bio Markt (IGBM) und der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN). Der Erklärung ebenfalls angeschlossen haben sich Naturata Luxemburg und der französische Biofachhandelsverband Synadis. Sie alle eint die Sorge, die EU-Kommission könne der Gentechnik-Lobby nachgeben und die neuen gentechnischen Verfahren deregulieren.
„Als Einzelhändler sind wir voll verantwortlich und haftbar für die Sicherheit aller Produkte, die wir verkaufen“, argumentieren die Unternehmen. Das Risiko, ungeprüfte und nicht gekennzeichnete GVO aus den Verfahren der Neuen Gentechnik ungewollt und unwissentlich zu verkaufen, sei für sie inakzeptabel: „Volle Transparenz und Wahlfreiheit für unsere Kundinnen und Kunden ist einer unserer wichtigsten Werte.“ (leo)
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