Biohandel

Erfolgreich mit Bio handeln.

Offener Brief

Sechs Forderungen für einen Kurswechsel bei Pestiziden

Ein Zusammenschluss aus Umwelt-, Bio- und Wirtschaftsverbänden sowie Einzelpersonen fordert einen neuen Umgang mit Pestiziden. Ein offener Brief enthält sechs Forderungen an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Bundesumweltminister Carsten Schneider.

Mehr als 100 Organisationen und Einzelpersonen fordern in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Bundesumweltminister Carsten Schneider einen schrittweisen Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestiziden

Zu den Unterzeichnenden zählen Vertreterinnen und Vertreter aus der Bio-Branche, der Wasserwirtschaft, dem Umweltschutz, der Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Initiativen. Unter ihnen sind die Bio-Anbauverbände Demeter und Naturland, der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) und der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft sowie das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft. Dem Bündnis gehört auch die bio verlag gmbh an, in der das Magazin „BioHandel“ erscheint.

Der Brief enthält sechs konkrete politische Forderungen:

  1. Zulassungsverfahren reformieren – mit unabhängiger wissenschaftlicher Bewertung, modernen Prüfstandards und lückenloser Risikoanalyse
  2. Einführung eines bundesweiten Luftmonitorings für Pestizide, um deren unkontrollierte Verbreitung durch die Luft zu erfassen und wirksam zu begrenzen
  3. Transparenz beim Pestizideinsatz schaffen – wann, wo, was gespritzt wird, öffentlich zugänglich machen.
  4. Wettbewerbsverzerrung beenden – durch einen Schadensfonds für Bio-Betriebe und klare gesetzliche Regeln, um Bio besser vor Kontaminationen zu schützen.
  5. Die EU-Richtlinie zur Pestizidreduktion rechtsverbindlich in nationales Recht überführen
  6. Eine risikobasierte Pestizid-Abgabe einführen, um die gesellschaftlichen Folgekosten zu internalisieren und den ökologischen Umbau der Landwirtschaft zu unterstützen

„Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, das Risiko durch Pestizide bis 2030 deutlich zu senken, doch es fehlt eine wirksame politische Strategie zur Reduktion und zur Abkehr von dieser nicht zukunftsfähigen Praxis.“, teilt Anja Voß, Geschäftsführerin des Bündnisses für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, mit. „Wir zeigen mit unserem Offenen Brief: Ein schrittweiser Ausstieg ist möglich. Und er muss jetzt beginnen“, so Voß.

Zum Offenen Brief (externer Link)

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