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Keine „tiefere Kooperation“: Bauck und Bohlsener Mühle beenden Gespräche

Die ursprünglich geplante „tiefere“ Zusammenarbeit der Bio-Getreideverarbeiter Bauck und Bohlsener Mühle kommt nicht zustande. Nach eigenen Angaben haben sich beide Unternehmen einvernehmlich entschieden, die Pläne nicht weiter zu verfolgen.

Die ursprünglich angekündigte „tiefere Kooperation“ zwischen der Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG und der Bauck GmbH wird nicht erfolgen. In der Branche munkelte man, Bauck habe die Bohlsener Mühle kaufen wollen oder habe zumindest eine Mehrheitsbeteiligung angestrebt. Keines der beiden Unternehmen hatte diese Spekulationen bestätigt.

Nun haben sich beide Seiten nach eigenen Angaben einvernehmlich darauf verständigt, die Gespräche nicht weiterzuführen und die geplanten Vorhaben nicht umzusetzen. Das gab Bauck in einer Pressemitteilung bekannt. Darin heißt es: „Die Entscheidung wurde nach intensiven und konstruktiven Gesprächen getroffen.“ Beide Unternehmen betonen den gegenseitigen Respekt und danken einander für den offenen und professionellen Austausch der vergangenen Monate.

Bestehende Zusammenarbeit wird fortgesetzt

Friedemann Wecker, geschäftsführender Gesellschafter der Bauck GmbH, teilt mit: „Auch wenn wir letztlich nicht zusammengefunden haben, bleibt unsere Wertschätzung für die Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG und ihre Leistung im Bio-Segment bestehen.“ 

Laut Volker Krause, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Bohlsener Mühle GmbH & Co. KG, seien die Gespräche mit der Bauck GmbH „stets von Vertrauen und Fairness geprägt“ gewesen. „Wir gehen nun jeweils eigenständig weiter – mit klarem Fokus auf unsere jeweiligen Stärken“, so Krause. 

In der Branche heißt es, die Bohlsener Mühle stehe vor einem erheblichen Investitionsstau, und ein geeigneter Nachfolger für Krause sei weiterhin nicht in Sicht. Zudem hat die Bohlsener Mühle in den Jahren 2022 und 2023 laut veröffentlichtem Jahresabschluss Verluste erwirtschaftet. Deutlich positiver ist die Entwicklung bei Bauck: Das Unternehmen hat seine Produktionskapazitäten erweitert und meldete für das am 31. Juli 2024 beendete Geschäftsjahr ein Umsatzplus von rund 20 Prozent auf etwa 74 Millionen Euro.

Die bestehende langjährige wechselseitige Lieferantenbeziehung zwischen den beiden Herstellern von Bio-Getreideprodukten soll weiterhin aufrechterhalten werden. So erhält Bauck von der Bohlsener Mühle unter anderem Getreideprodukte, während umgekehrt bestimmte Haferprodukte von Bauck an die Bohlsener Mühle geliefert werden. „Es besteht von beiden Seiten das Interesse, in diesem Rahmen weitere Potenziale zu heben“, heißt es in der Medienmitteilung. 

Bauck und die Bohlsener Mühle beschäftigen jeweils rund 250 Mitarbeitende. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte Bauck Umsatzerlöse in Höhe von 68 Millionen Euro. Die Bohlsener Mühle kam auf einen Umsatz von rund 51 Millionen Euro, erwirtschaftete dabei aber einen Jahresfehlbetrag von 3,1 Millionen Euro. Beide Hersteller haben ihren Sitz in der Lüneburger Heide und produzieren Bio-Lebensmittel aus Getreide- und Hülsenfruchten. (kam)

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