Im Vergleich zum Vorjahr sind 2022 deutlich weniger Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland bereit, für nachhaltige Produkte einen Preisaufschlag zu bezahlen. Das ist ein Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte, die im August 1.500 repräsentativ ausgewählte Personen über 18 Jahren zu ihrem Einkaufsverhalten befragt hat.
Zwar nehme das Bewusstsein für Nachhaltigkeit weiter zu, beobachten die Berater mit Verweis auf eine Deloitte-Studie aus dem Vorjahr. Dennoch sei die Bereitschaft zu entsprechenden Preisaufschlägen regelrecht eingebrochen. Während in der Befragung 2021 noch 67 Prozent höhere Preise bei nachhaltigen Lebensmitteln akzeptierten, sind es 2022 demnach nur noch 30 Prozent.
„Vor dem Hintergrund steigender Preise ist die Bereitschaft der Verbraucher, für Nachhaltigkeit mehr zu zahlen, weitgehend erschöpft“, so Thorsten Zierlein, Partner Consumer Products und Retail bei Deloitte. Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation auf Rekordniveau. Im November lagen die Verbraucherpreise in Deutschland laut vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamts 10,0 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Nahrungsmittel haben sich demnach im Oktober um 20,3 Prozent verteuert.
Besonders bei nichtalkoholischen Getränken und Knabberartikeln ging die Bereitschaft zurück, mehr für Nachhaltigkeitsaspekte wie umweltfreundliche Verpackung, Regionalität oder Fairtrade zu bezahlen. Im Vergleich zum Vorjahr waren bei der aktuellen Studie nur noch 40 Prozent bereit, mehr für nachhaltige Tierprodukte auszugeben. 2021 waren es hier noch 75 Prozent. Bei nicht-tierischen Lebensmitteln sank die Akzeptanz für Preisaufschläge von 63 auf 28 Prozent.
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