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Langzeitstudie

Gut entwickelt mit Bio-Landwirtschaft

In Kenia, Indien und Bolivien haben Forscher konventionelle und biologische Landwirtschaft miteinander verglichen. Bio wirkt sich den Ergebnissen zufolge nicht nur positiv auf die Umwelt aus.

Der Ökolandbau kann unter tropischen Bedingungen wesentlich zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Zu diesem Ergebnis kam ein
Langzeitversuch, der seit 2007 läuft.

Damals hatte sich das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FIBL) mit Partnern in Kenia, Indien und Bolivien zum Forschungsproject SysCom zusammengefunden. In jeweils einer Region begleiteten sie biologische und konventionelle Produzenten über die Jahre hinweg, erhoben Daten und verglichen sie. Jetzt erschien der Abschlussbericht.

Die wichtigsten Ergebnisse: Bei den Erträgen konnten die Bio-Bauern mit den konventionellen Kollegen mithalten, allerdings mit hohen Schwankungen bei einjährigen Feldfrüchten. Wichtige Ursachen dafür waren Schädlingsbefall und eine unzureichende Nährstoffzufuhr durch organische Dünger. Geringere Erträge wurden ausgeglichen durch viel niedrigere Kosten für exterene Betriebsmittel wie Pestizide oder Dünger sowie durch höhere Preise für die Produkte. Das mache den Ökolandbau zu einer geeigneten Option besonders für kapitalarme Kleinbauern, heißt es im Bericht.

Bio baut Boden auf

„Wir fanden auch heraus, dass organische Systeme bei guter Bewirtschaftung langfristig die Bodenfruchtbarkeit aufbauen können“, schrieben die Wisenschaftler. Der organische Kohlenstoff im Boden sei nach einem Jahrzehnt organischer Einträge durch Kompost, Mulch und Streu erhöht, die Böden seien biologisch aktiver und ihre physikalischen Eigenschaften hätten sich verbessert.

Bei dem in Bolivien untersuchten Kakao-Anbau zeigte sich (egal ob bio oder konventionell) die Überlegenheit von Agroforstsystemen gegenüber Plantagen. Zwar hätten die Monokulturen höhere Kakao-Erträge gebracht, doch seien die Agroforstsysteme mit ihrer Vielfalt an Erzeugnissen insgesamt produktiver gewesen. Auch war die Artenvielfalt dort wesentlich höher, steht im Bericht.

Gut für alle

„Unsere Ergebnisse zeigen auch den zusätzlichen Nutzen, den ökologische Systeme im Vergleich zu konventionellen Systemen für die Gesellschaft und die Umwelt bieten“, schrieben die Wissenschaftler. Als Beispiele nannten sie weniger Pestizidrückstände im Boden, in den Gewässern und den Produkten, einen höheren Gehalt an Nährstoffen und eine erhöhte Artenvielfalt. Beate Huber, die beim FIBL das Programm leitete, sagte: „Der Biolandbau hat nachweislich das Potenzial, auch in einkommensschwachen Ländern zur Transformation des Ernährungssystems beizutragen.“ Um diese Chance zu nutzen, müsse in Forschung und Bildung investiert und die Landwirte fair entlohnt werden.

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