Mehr als 800.000 Menschen in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft an einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie). Das ist weniger als ein Prozent der Bevölkerung. Gleichzeitig greifen deutlich mehr Verbraucher zu entsprechenden Produkten. Das Allensbach-Institut hat 2020 Konsumenten zwischen 14 und 69 Jahren gefragt, ob sie in den vergangenen zwei Wochen glutenfreie Produkte gekauft haben. Das Ergebnis: 1,92 Millionen Menschen taten das. Darunter auch Personen, die eine Gluten-Sensitivität haben und solche, die nicht aufgrund von Beschwerden auf Gluten verzichten.
Das Marktforschungsunternehmen Splendid Research geht davon aus, dass sieben bis zehn Prozent der Bevölkerung auf Gluten verzichtet. „Sowohl für Hersteller als auch für Händler ist angesichts des riesigen Marktpotenzials entscheidend, sich des Ernährungs- und Konsumverhaltens beider Verbrauchergruppen bewusst zu werden“, heißt es dort.
Gluten und Zöliakie
Gluten kommt in bestimmten Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Gerste vor. Bei Menschen mit der Autoimmunkrankheit Zöliakie führt der Verzehr dieser Eiweiskomponente zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Blähungen. Glutenfreie Lebensmittel dürfen maximal 20 Milligramm Gluten pro Kilogramm enthalten.
Das Unternehmen hat in einer aktuellen Studie 714 in Deutschland lebende und zumindest gelegentlich auf Gluten verzichtende Personen zwischen 16 und 69 Jahren online zum Thema Ernährung befragt und dabei Einstellungen, das Ernährungsverhalten sowie die Nutzung von Ersatzprodukten erhoben. Ein Ergebnis: 65 Prozent der Befragten mit Gluten-Unverträglichkeit achten darauf, dass die Lebensmittel, die sie kaufen, bio sind. Wichtiger ist für sie nur die Regionalität der Produkte (70 Prozent). Auf Frei-von-Ware achten demnach 63 Prozent dieser Verbrauchergruppe. Auch für Konsumenten ohne Unverträglichkeit sind laut der Befragung Regionalität (69 Prozent) und Bio (56 Prozent) am wichtigsten. In dieser Gruppe achten lediglich 33 Prozent explizit auf Frei-von-Produkte.
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