Dieser Artikel ist erstmals am 03.02.2025 veröffentlicht und am 13.05.2025 aktualisiert worden.
Die Fair-Handels-Organisation Gepa hat das Wirtschaftsjahr 2024 „außerordentlich erfreulich abgeschlossen“, erklärte der Kaufmännische Geschäftsführer Matthias Kroth. Die Organisation konnte ihren Großhandelsumsatz 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 10,9 Prozent auf 84,8 Millionen Euro steigern. Gepa zufolge kauften Verbraucherinnen und Verbraucher für rund 118,6 Millionen Euro unter anderem Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel ein.
„Wir haben damit die Erwartungen übertroffen“, sagte Matthias Kroth. „Wachstumstreiber war ganz besonders unsere Bio-Schokolade. Wir freuen uns darüber hinaus, dass wir in den ersten drei Monaten auch sehr positiv über Vorjahr ins Jubiläumsjahr gestartet sind.“ Auch im April liege die Organisation wir mit ihren Umsätzen „spürbar über dem Vorjahresniveau“. Die stark gestiegenen Rohwarenpreise etwa bei Kaffee und Kakao zum 01.04.2025 hätten derweil weitere Anpassung der Endverkaufspreise notwendig gemacht.
Bereits Anfang Februar teilte Gepa mit, dass der Absatz seiner Schokoladenprodukte um 18,4 Prozent im Jahr 2024 gestiegen war. Nach Unternehmensangaben wurden insgesamt rund 1.300 Tonnen an Tafeln, Riegeln und Saisonprodukten verkauft. Während Gepa wuchs, verzeichnete der deutsche Süßwarenmarkt insgesamt einen Rückgang: Laut dem Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) sank der bundesweite Absatz von Süßwaren um 1,7 Prozent.
Bitterschokolade auf Erfolgskurs
Trotz des mengenmäßigen Rückgangs im Gesamtmarkt stieg der Umsatz in der Branche. Laut Statista wurden 2024 in Deutschland mit Süßwaren insgesamt 19,6 Milliarden Euro umgesetzt. Der Umsatz mit Schokoladenprodukten lag bei über 8,4 Milliarden Euro – ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schokoladenwaren sind damit die umsatzstärkste Produktgruppe der Branche.
„Wir freuen uns über dieses gute Ergebnis – eine Leistung trotz der auch für uns schwierigen Rohwaren-Situation“, sagte Gepa-Geschäftsführer Peter Schaumberger. Hintergrund sind die „extrem hohen Weltmarktpreise“ für Kakao, die laut Fairtrade Deutschland auf schlechte Ernten infolge der Klimakrise zurückzuführen sind. Wie der Verein mitteilte, passten viele Unternehmen ihre Rezepturen an und verzichteten auf teurere Kakaoprodukte. Der Absatz von Fairtrade-Kakao stagnierte im vergangenen Jahr und lag mit 81.000 Tonnen auf dem Niveau von 2023.
Im internen Absatzranking belegen drei Bitterschokoladen die ersten Plätze. An der Spitze steht weiterhin die „Bio Edelbitter 85 Prozent“, gefolgt von „Bio Zarte Bitter Orange 70 Prozent“ und „Bio Zarte Bitter 70 Prozent“. Besonders stark wuchs die „Bio São Tomé 95 Prozent“ mit einem Absatzplus von 50,7 Prozent. Insgesamt legte der Verkauf von Gepa-Tafelschokolade um 17,4 Prozent zu.
Riegel mit zweistelligem Plus
Mit einer erweiterten Produktpalette stärkte Gepa auch das Riegel-Segment. 2024 brachte das Unternehmen zwölf Bio-Schoko- und drei Bio-Waffelriegel auf den Markt, darunter die vegane Variante „Bio cookies & choc fairness“. Die neuen Riegel wurden im Zuge eines Marken-Relaunches eingeführt und tragen die Botschaft „Unsere wertvollste Zutat? Gerechtigkeit“. Unter diesem Slogan erreichte das Unternehmen laut eigenen Angaben ein Absatzplus von 25,7 Prozent. Allein von den Schokoriegeln wurden 500.000 Stück mehr verkauft als im Vorjahr.
Saisongeschäft legt zu
Der Absatz von Adventskalendern, Schoko-Nikoläusen und Weihnachtsschokoladen von Gepa stieg dem Unternehmen zufgolge um 4,6 Prozent. Bestseller waren demnach die „Bio Schoko Nikoläuse Vollmilch“ (65 und 28 Gramm) sowie die „Bio Weihnachtsschokolade mit Spekulatiusgewürz“. Das Weihnachtsdisplay für den Handel habe sich doppelt so oft verkauft wie im Vorjahr.
Über Gepa
Faitrade wurde am 14. Mai 1975 gegründet und engagiert sich seitdem für faire Lieferketten und die Menschen hinter den Produkten. „Wir haben aufgezeigt, welche Verantwortung Unternehmen, Verbraucher*innen und Politik haben, den Handel gerechter zu gestalten“, so Gepa-Geschäftsführer Peter Schaumberger. Die Kampagne „Jute statt Plastik“ 1978, der erste faire Bio-Kaffee aus Mexiko „Organico“ 1986, die erste faire Bio-Schokolade in Deutschland, hergestellt 2000, und die erste faire Bio-Schokolade mit fairer Milch 2011 sind Meilensteine aus 50 Jahren Gepa.
Mit „Fairness als ,wertvollster Zutat‘ soll es auch in die Zukunft weitergehen – das wird künftig auf immer mehr Produkten stehen“, sagte Peter Schaumberger. Mit der Botschaft „Du hast es in der Hand“ will GEPA, neue und jüngere Verbraucher*innen ermutigen, zu einer gerechteren Welt beizutragen. Das ist das Ziel des im letzten Jahr gestarteten Marken-Relaunches, der mit Fokus auf Kaffees wie „Organico“ und „Dein Pfund Fairness“ in diesem Jahr weitergeführt wird. (kam / mis)
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