Für Bio-Salz wird es auch weiterhin keine europäischen Regeln in der EU-Öko-Verordnung geben. Einen entsprechenden Vorstoß der EU-Kommission haben die Mitglieder des EU-Parlaments am Dienstag abgelehnt. Vorausgegangen war ein langer Streit darüber, ob es ein verpflichtendes Bio-Siegel für Meersalz und/oder Steinsalz geben dürfe.
Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bio-Spitzenverbandes Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßte das Veto des Parlaments: „Die klare Ablehnung des EU-Parlaments von Bio-Salz ist richtig, denn es gibt keinen ökologischen Mehrwert von Bio-Salz. Die Gewinnung eines Minerals passt nicht zur Logik einer umweltschonenden ökologischen Landwirtschaft, die ohne den Einsatz von mineralischem Stickstoffdünger und chemisch-synthetische Pestizide arbeitet.“
Salz, das meist aus Salzwasser oder in Steinbrüchen gewonnen wird, gilt nicht als landwirtschaftliches Erzeugnis und kann darum nicht direkt als „Bio“ im Sinne der EU-Öko-Verordnung klassifiziert werden. Dennoch gibt es Speisesalze, die das EU-Bio-Siegel tragen, weil sie gemäß den EU-Verordnungen für ökologischen Landbau und ökologische Produktion hergestellt wurden.
Um die Widersprüche zwischen der Gewinnung eines Minerals wie etwa Salz und der auf landwirtschaftliche Erzeugnisse im Sinne der Öko-Verordnung aufzulösen, fordert der BÖLW, Salz komplett aus dem Geltungsbereich der Öko-Verordnung zu streichen. (mis)
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.