Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

Kolumne

Es muss sich was ändern

Eike Mehlhop über die Notwendigkeit und praktische Möglichkeiten, die Benachteiligung für Bio-Lebensmittel abzubauen.

Alle Unternehmen der Branche haben herausfordernde letzte Monate hinter sich. Viele von uns hatten Kostensteigerungen im zweistelligen Bereich. Vor dem Kontext der Nachfrageverschiebungen, aktueller Kostenentwicklungen, Ernteausfällen und den daraus resultierenden Lieferengpässen bei Rohstoffen und Verpackungen weiß niemand genau, wie sich der Bio-Markt in den kommenden Monaten entwickelt. Aber es muss sich etwas ändern.

Die Bio-Branche versucht mit unterschiedlichen Initiativen und Aktionen auf die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Lebensmittelindustrie aufmerksam zu machen. So fordern wir als Mitglieder des Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) und des Bündnisses für enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) einen Schadensausgleich für Bio-Unternehmen.

Die Politik ist in der Verantwortung

Das Nebeneinander von Bio und einer Landwirtschaft mit chemisch-synthetischen Pestiziden verursacht einseitig immense Kosten für Bio-Bauern, da diese in der Pflicht sind, jährliche Rückstandanalysen durchzuführen. Der Anbau von Bio-Lebensmitteln darf aber niemals teurer sein als der Anbau konventioneller Lebensmittel. Zudem werden noch immer pflanzliche Milchalternativen mit 19 Prozent im Vergleich zu Kuhmilch mit 7 Prozent besteuert. Ein gleicher Mehrwertsteuersatz wäre ein erster Schritt.

Die Politik ist in der Verantwortung, durch geänderte Subventionspolitik die reellen Preise von Lebensmitteln und deren Folgen abzubilden. Denn vielen Verbrauchern sind die Konsequenzen ihres Konsumverhaltens noch immer nicht bewusst. Die Beispiele zeigen, dass es hier eine Schieflage gibt, die ausgeglichen werden muss. Dabei geht es nicht darum, dass wir Bio-Lebensmittel bevorteilen sollten, sondern darum, Benachteiligungen abzubauen. Dass wir uns gemeinsame Ziele setzen, wie beispielsweise 30 Prozent Biolandwirtschaft bis 2030 zu erreichen, ist ganz wichtig. Ob wir sie am Ende einhalten, ist nicht das primäre Ziel, sondern dass wir alle gemeinsam daran arbeiten und etwas verändern wollen, um eine nachhaltige Entwicklung anzustreben – das ist das Wichtige.

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