Die Gläserne Molkerei bekommt einen neuen Eigentümer. Der Schweizer Hersteller Emmi verkauft das auf die Herstellung klassischer regionaler Bio-Molkereiprodukte ausgerichtete norddeutsche Unternehmen an die Beteiligungsgesellschaft Mutares mit Sitz in München.
Mit dem Verkauf wolle sich Emmi stärker auf profitable, strategische Märkte und Nischen konzentrieren. Dazu zählen die Schweizer Ready-to-Drink-Kaffee, Spezialitätenkäse, gekühlte Premium-Desserts und pflanzenbasierte Milchalternativen.
Emmi reagiert mit dem Verkauf auf die schwierige wirtschaftliche Lage der Gläsernen Molkerei, die verlustreiche Jahre hinter sich hat. In einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt es denn auch, der neue Käufer Mutares sei „ein auf Turnaround-Situationen spezialisierter Experte“ der bewiesen habe, dass er „Gesellschaften operativ wie strategisch wieder auf die Erfolgsspur“ bringen könne.
Käufer hat bislang kein Lebensmittelunternehmen im Portfolio
Zuletzt gab es Bewegung in der Geschäftsführung bei der Gläsernen Molkerei. 2022 schied Reinhard Quante aus der Firmenleitung aus und Lukas Fischer rückte nach. Fischer blieb nur bis Anfang 2023, dann kam Carola Appel hinzu, die seitdem mit Emmi-CEO Ricarda Demarmels und mit dem Emmi-Verantwortlichen für Europa, Robin Barraclough, die Geschäftsführung der Molkerei bildet.
Mutares hält Anteile an zahlreichen Unternehmen aus verschiedenen Sektoren wie etwa der Automobil- und Technologiebranche. Die Gläserne Molkerei ist der erste Lebensmittelhersteller im Portfolio der Gesellschaft. Mutares wolle neben einer Kostenstraffung neue Vertriebskanäle erschließen und das Produktangebot der Molkerei breiter aufstellen, teilten die Münchener mit.
Der Verkauf muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Seit 2012 war Emmi an der Gläsernen Molkerei beteiligt, 2016 übernahmen die Schweizer das Unternehmen komplett. Die Gläserne Molkerei beschäftigt rund 120 Mitarbeitende und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro.
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