Biohandel

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Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels

Diese zehn Maßnahmen fordern Lebensmittelhändler für 30 Prozent Bio

Das weit entfernte Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 wird Deutschland nur dann erreichen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aus Sicht des Handelsverband Lebensmittel kommt es vor allem auf zehn Punkte an.

Noch rund acht Jahre bleiben Zeit, um das von der Bundesregierung ausgerufene Ziel von 30 Prozent Ökolandbau in Deutschland bis 2030 zu erreichen. Um durchschnittlich elf Prozent müsste die Fläche ökologisch bewirtschafteter Äcker und Felder dafür zulegen – pro Jahr. Seit 2017 sind die Wachstumsraten jedoch im einstelligen Prozentbereich, Tendenz rückläufig. 2021 wuchs der Öko-Anteil an der gesamten Landwirtschaftsfläche laut Daten des Bund ökologische Landwirtschaft (BÖLW) gerade mal um 4,8 Prozent.

Dass 30 Prozent Bio unter den aktuellen Voraussetzungen nicht zu erreichen sind, darauf haben bereits etliche Bio-Verbände und -Akteure aufmerksam gemacht und entsprechende Rahmenbedingungen gefordert. Auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hält das Vorhaben nur unter bestimmten Voraussetzungen für realisierbar. In einem Positionspapier hat die Interessenvertretung konventioneller Lebensmittelhändler zehn notwendige Maßnahmen an die Bundesregierung adressiert:

  • Erhöhung der Konsumentennachfrage nach Bio-Lebensmitteln mithilfe einer staatlichen Informationskampagne
  • Unterstützung von Umstellungsbetrieben, beispielsweise durch eine Senkung der damit verbundenen Kosten
  • Verbesserte Verfahren, damit Bio-Ställe schneller und weniger bürokratisch genehmigt und gefördert werden können
  • Logo für die Deklaration von Umstellungsware, um die Wertschätzung für diese Erzeugnisse bei den Kundinnen und Kunden zu steigern und damit einen zusätzlichen Anreiz für Landwirte zu schaffen, den Schritt der Umstellung zu gehen
  • Mehr Flexibilität in der Vermarktung von Bio-Obst und -Gemüse durch erweiterte Toleranzen innerhalb der Normen, insbesondere mit Blick auf optische sowie größenbezogene Einschränkungen
  • Zusätzliches Personal bei Kontrollstellen, Beratung und Verwaltung
  • Förderung des Ausbaus von privatwirtschaftlichen Verarbeitungskapazitäten für Bio-Lebensmittel
  • Förderung der Forschung zu effizienzorientierten Züchtungen im ökologischen Anbau, um den Unterschied in der Ertragsleistung im Vergleich zum konventionellen Anbau zu minimieren
  • Umweltwirkungen von Lebensmitteln übergreifend sichtbar machen: Neben der Förderung des Öko-Landbaus muss auch die konventionelle Landwirtschaft nachhaltiger gestaltet werden. Dazu ist es nötig, übergreifende Nachhaltigkeitskriterien für Lebensmittel zu definieren.
  • Bio national sowie im europäischen Binnenmarkt fördern: Die „Zukunftsstrategie ökologischer Landbau“ soll sich dem „Aktionsplan zur Förderung der Bio-Produktion“ der Europäischen Kommission unterordnen.


Der BVLH vertritt die lebensmittelfachlichen Interessen seiner Mitglieder auf Bundesebene. Unterstützt wird er dabei durch einzelne Unternehmen der Branche wie Edeka, Markant oder Rewe, die außerordentliche Mitglieder des Verbands sind.

Wie das 30-Prozent-Ziel mithilfe des Handels erreicht werden kann, diskutieren Vertreter aus dem konventionellen Lebensmittelhandel und aus dem Bio-Fachhandel am 7. November beim Marktgespräch der BioHandel-Akademie. Mehr Infos und Anmeldung

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