An den ersten Filialen sind sie bereits zu sehen, die neuen Schriftzüge der Biomärkte des neuen Verbunds. Sie sind das äußere Zeichen einer Geschlossenheit, die Denns am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz verkündete. Gemeinsam mit rund 150 selbstständigen Biomärkten hat Denns den Biomarkt Verbund gegründet, dem laut eigenen Angaben insgesamt mehr als 450 Märkte aus Deutschland und Österreich angehören.
Der Verbund soll als „Kommunikationsdach die Kräfte des Naturkostfachhandels“ bündeln und nach außen mit einer Stimme sprechen, teilte Denns im Vorfeld mit. Künftig wolle man so den „Organisationsgrad erhöhen“, sagte Lukas Nossol, der die Kommunikation im Verbund verantwortet, am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Dazu gehöre auch, für mehr Verbindlichkeit im Einkauf zu sorgen.
Der Zusammenschluss ist auch eine Reaktion darauf, dass Bio immer stärker im konventionellen Lebensmittelhandel staffindet - vermehrt auch mit der Unterstützung der großen Anbauverbände. „Das ist eine Realität, der wir uns stellen müssen", sagte Denns-Geschäftsführer Joseph Nossol. Kommendes Frühjahr soll mit der Kommunikation unter dem neuen Markendach begonnen werden.
Die Vereinigung, die eine Weiterentwicklung der von Dennree 2008 gegründeten Biomarkt Verbundgruppe ist, soll demokratisch organisiert werden. An der Spitze steht ein fünfköpfiger Vertriebsausschuss, der alle Mitglieder repräsentieren und sich mit den wesentlichen Fragen und Entwicklungen der Gruppe beschäftigen soll. Dazu gehört laut Nossol auch die Entscheidung über Werbe- und Kommunikationsmaßnahmen oder Abweichungen von Sortimentsrichtlinien des Naturkost Süd e.V. und des Bundesverband Naturkost Naturwaren.
Die Ausschussmitglieder sind gleichberechtig und werden alle zwei Jahre von den Mitgliedern gewählt. Demokratisch heißt in dem Fall auch, dass jeder selbstständige Ladner genauso viel Einfluss auf Entscheidungen hat wie Denns, vertreten durch Geschäftsführer Joseph Nossol.
Vertriebsausschussmitglieder im Biomarkt Verbund
Karola Krug - Biomarkt Knackfrisch, Chemnitz
Michael Sendl - Biomarkt Biomichl, Weilheim
Mona Laudan - ALECO, Bremen
Niko Tsiris - Naturgut, Stuttgart
Joseph Nossol - Denns Biomarkt, Töpen
Keine Vorgaben bei den Verkaufspreisen
Mit ihrer Mitgliedschaft verpflichten sich die Läden laut Ausschussmitglied Michael Sendl vom Biomarkt Biomichl, 80 Prozent ihres Sortiments von Dennree zu beziehen, davon ausgenommen seien Brot- und Backwaren sowie der Theken- und Bistrobereich. Über diese Quote werde laut Lukas Nossol die Bezahlung von zentralen Diensten des Verbunds für die Mitglieder weitestgehend abgegolten.
Bei der Festsetzung der Verkaufspreise gibt es laut Ausschussmitglied und Naturgut-Chef Niko Tsiris keine Vorgaben. Das sei aufgrund der unterschiedlichen Ladenformate und -standorte auch ganz wichtig, ergänzte Sendl. Ausnahmen bilden Aktionen. Unklar blieb bei der Vorstellung der Pläne, inwieweit es für Verbundsmitglieder unterschiedliche Einkaufskonditionen bei Dennree gibt im Vergleich zu den Nichtmigliedern.
Mit der Mitgliedschaft im Biomarkt Verbund ist auch ein Engagement in der „Interessengemeinschaft Biomarkt e.V." verbunden. Der Verein hat unter anderem die Aufgabe, die Interessen des Naturkostfachhandels gegenüber der Politik zu vertreten. Als zentrales Element der IGBM bezeichnete Lukas Nossol eine enge Zusammenarbeit mit BNN, Naturkost Süd und anderen Verbünden.
Die neue Verbundenheit soll im Laufe des kommenden Jahres in sämtlichen Filialen sichtbar sein. Aus „denn’s Biomarkt“ wird künftig „Denns BioMarkt“, wobei sich die Schreibweise auch gestalterisch ändern wird (s. Foto). Erste Biomärkte tragen bereits das neue Design, welches einerseits die Zugehörigkeit zur Gruppe ausdrücken, andererseits aber auch die Individualität der Läden widerspiegeln soll. Denns- und Biomarkt-Kunden können sich in Zukunft an drei Schriftzügen orientieren: „Denns BioMarkt“, „Denns Bio“ und „Bio Markt“. Kleinere Abweichungen davon werden nicht ausgeschlossen. So viel Freiheit muss sein.
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