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Nachruf

Demeter nimmt Abschied von Karl Tress

Der Demeter-Landwirt hat sich zeitlebens für den bio-dynamischen Landbau eingesetzt. Am 20. Juli ist Karl Tress gestorben. BioHandel veröffentlicht den Nachruf des Demeter-Verbands im Wortlaut.

„Landwirt Karl Tress ist am 20. Juli in seinem 92. Lebensjahr eingeschlafen. Er stellte den elterlichen Hof auf im Lautertal der Schwäbischen Alb 1954 auf Demeter um, in einer Zeit, als bio und biodynamisch kaum bekannt war.

Von Karl Tress ist der Satz überliefert: ‚Mit Kunst-Dünger ist es eben keine Kunst, Bauer zu sein‘. Aufgrund einer Erkrankung des Vaters musste er bereits mit 15 Jahren den elterlichen Hof gemeinsam mit seinem Bruder führen, was keine leichte Aufgabe war. Lag doch der Hof im Tal der Lauter und die Felder auf der Hochebene. Nebenbei absolvierte er die landwirtschaftliche Ausbildung und und später auch die Meisterprüfung.

Gemeinsam mit seiner Frau stellte er den Hof 1954 auf Demeter um, bio und biodynamisch waren damals kaum bekannt. 1968/69 erfolgte die Aussiedlung auf die Hochebene, der Betrieb wird heute bereits von der dritten Generation biodynamisch bewirtschaftet. Karl Tress wurde bis zuletzt nicht müde, die Vorzüge der biodynamischen Landwirtschaft weiter zu tragen.

Er war ein gefragter Redner bei Einführungskursen für umstellungswillige Landwirt:innen, bei Demeter-Tagungen, bei zahlreichen Treffen der Hausgärtner:innen. Viele Jahre war er auch im ehrenamtlichen Vorstand der 1960 gegründeten biodynamischen Vereinigung in Baden-Württemberg aktiv. Er veröffentlichte zwei eigene Bücher und bildete mehr als dreißig Lehrlinge aus. Für herausragende Leistungen in der Landwirtschaft erhielt er 1989 die Staatsmedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg.“

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