Mit einem Festakt und zahlreichen Gästen hat der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) seinen 20. Geburtstag gefeiert. Dabei blickte der deutsche Bio-Spitzenverband nicht nur auf Meilensteine in zwei Dekaden Bio-Entwicklung, sondern thematisierte auch die aktuellen Herausforderungen und wie mit Öko der Umbau zu einem zukunftsfähigen, resilienten Agrar- und Ernährungssystem gelingen kann.
„So wie uns erneuerbare Energien von politischen Abhängigkeiten und katastrophalen Umweltschäden befreien können, so ist Bio mit der Unabhängigkeit von problematischen Inputs die ‚Freiheits-Lebensmittelwirtschaft‘ der Zukunft“, so die BÖLW-Vorsitzende Tina Andres. „Wichtig ist jetzt, dass die Verantwortlichen in EU, Bund und Ländern Bio ebenso pushen wie Solar, Wind oder Wasser im Energiebereich.“
Unter den Gästen war auch Cem Özdemir. Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft bezeichnete den BÖLW als einen unverzichtbaren Partner „auf dem langen Weg, den wir noch vor uns haben hin zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz“. Özdemir bekräftigte dabei auch, dass es richtig gewesen sei, „dass wir die ökologischen Vorrangflächen nicht aufgegeben haben, wie es manche wollten.“ Denn die dadurch entstehende ökologische Vielfalt sei systemrelevant, sie mache die Ökosysteme widerstandsfähig und sichere die Lebensmittelerzeugung ab. Am 30-Prozent-Ziel für Ökolandbau halte er fest, so der Minister.
Im Zuge des Ukraine-Kriegs hatte die Europäische Kommission beschlossen, den Mitgliedstaaten in diesem Jahr die Möglichkeit zu geben, die Produktion auf bestimmten ökologischen Vorrangflächen uneingeschränkt zu gewähren und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zuzulassen. Anträge zur Nutzung dieser Option fanden im Bundesrat keine Mehrheit.
Auf der Festveranstaltung dankten die 200 Gäste auch Felix Prinz zu Löwenstein für sein herausragendes Engagement als BÖLW-Vorsitzender, der das Amt im November 2021 an Tina Andres abgegeben hatte. „Felix Löwenstein hat fast 20 Jahre lang als BÖLW-Vorstandsvorsitzender die Entwicklung der ökologischen Lebensmittelwirtschaft in Deutschland grundlegend mitgestaltet, in enger Zusammenarbeit mit vielen engagierten Menschen einer ganzen, großen Bewegung. Für all das danken wir dir, lieber Felix Löwenstein, sehr herzlich“, so Kornelie Blumenschein, die – stellvertretend für den BÖLW sowie die Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der Bio-Branche – eine Ansprache an zu Löwenstein richtete. (mis)
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