Biohandel

Wissen. Was die Bio-Branche bewegt

„Bio? Na Logo!“

BMEL startet Bio-Informationskampagne

Aufklären, weiterbilden, überzeugen: Zum Start seiner Bio-Informationsoffensive präsentiert das BMEL vier Themenschwerpunkte. Unterstützung kommt von Bio-Verbänden.

Bis der Anteil an Bio-Lebensmitteln auf deutschen Tellern 30 Prozent beträgt, ist es noch ein weiter Weg. Gemessen am Umsatz stehen ökologisch hergestellte Produkte bislang nicht einmal für zehn Prozent Marktvolumen. Die große Mehrheit der Lebensmittel, die in Deutschland verspeist wird, entsteht auf konventionellem Weg.

Damit sich daran etwas ändert, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am Montag eine Bio-Informationsoffensive gestartet. Die Kampagne ist Teil der Bio-Strategie 2030, die das BMEL am Donnerstag vorgestellt hat. Mit der Aufklärungsarbeit will das Ministerium von Cem Özdemir zeigen, welche gesellschaftlichen Mehrwerte hinter Bio stehen, gleichzeitig geht es bei der Info-Offensive darum, (mehr) Vertrauen in das gesetzliche Regel- und Kennzeichnungssystem der Bio-Lebensmittel aufzubauen.

Adressaten der Info-Kampagne sind nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher. Auch sämtliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Handel und der Außer-Haus-Verpflegung – sollen mit der Kampagne angesprochen und vom Bio-Weg überzeugt werden.

„Nur gut informierte Verbraucherinnen und Verbraucher können gute Entscheidungen treffen.“

Tina Andres, BÖLW-Vorstandsvorsitzende

Der ökologische Landbau, die ökologische Lebensmittelverarbeitung und die Ernährung mit Bio-Lebensmitteln sollen „als eine der möglichen Antworten auf die aktuellen, weltweit bestehenden Herausforderungen im Klima-, Boden-, Arten- und Trinkwasserschutz und in der Tierhaltung sichtbar gemacht werden“, heißt es in der Bio-Strategie 2030. Dieses Wissen fehle dem BMEL zufolge.

Zum Kampagnenstart hat das BMEL unter dem Slogan „Bio? Na Logo!“ vier Motive entwickelt und erklärt unter anderem, woran man Bio-Lebensmittel erkennt, warum man sich auf das Bio-Logo verlassen kann und warum ökologisch hergestellte Lebensmittel für mehr Tierwohl sowie Artenvielfalt sorgen. Die Erklärungen sind kurzgehalten. Wer mehr erfahren möchte, den verweist das BMEL auf die Webseite Ökolandbau.de

Die vier Motive werden bis Ende des Jahres deutschlandweit auf großflächigen Werbeträgern, in Printmedien und auf Social Media unter dem Hashtag #BioNaLogo ausgespielt. Für das kommende Jahr sind dem BMEL zufolge weitere Maßnahmen vorgesehen.

Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der wie viele andere Öko-Verbände auch an der Bio-Strategie mitgewirkt hat, begrüßt die Bio-Informationsoffensive. „Nur gut informierte Verbraucherinnen und Verbraucher können gute Entscheidungen treffen. Daher ist es richtig, dass nun verstärkt darüber informiert wird, was Bio-Lebensmittel ausmacht“, teilte die BÖLW-Vorstandsvorsitzende Tina Andres mit. Das neue Bio-Informationsangebot des BMEL stärke den notwendigen Umbau des Agrar- und Ernährungssystems.

BNN will Vorzüge der Bioläden kommunizieren

Um den Inhalten und Botschaften mehr Nachdruck und Öffentlichkeit zu verleihen, beteiligen sich Öko-Verbände an der Kampagne. Der Bundesverband Naturkost Naturwaren etwa, will die durch das BMEL geschaffene Aufmerksamkeit für Bio dazu nutzen, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern „die Vorzüge des Bioladens gezielt näher zu bringen“, so BNN-Pressesprecher Hans Kaufmann. Dazu veröffentlicht der Verband von Anfang Dezember bis Ende Januar 2024 insgesamt fünf kurze Social-Media-Spots, in denen verbraucherorientiert erklärt werde, warum der Einkauf im Bioladen die bessere Wahl sei.

In den Erklärspots geht es unter anderem um Themen wie die Sortimentsauswahl in Bioläden, den Verzicht auf Pestizide, Nachhaltigkeit, Kundenberatung und Wahre Preise. Die abschließende und verbindende Botschaft aller Beiträge: „Mach's dir leicht! Im Bioladen ist alles 100% bio!“. Darüber hinaus will der BNN anhand von Mitgliedsunternehmen zeigen, warum Bio dort stets ein Stückchen weiter geht.

„Wir freuen uns über die groß angelegte Informationsoffensive des BMEL, um die gesellschaftlichen Leistungen von Bio zu kommunizieren“, so BNN-Geschäftsführerin Kathrin Jäckel. Eine umfassende Aufklärung über die Vorteile von Bio-Produkten sei von großer Bedeutung, um das Verständnis der Verbrauchenden zu fördern und den Absatz von Bio-Produkten zu steigern.

AöL-Mitglieder werden die BMEL-Kampagne aufgreifen

Auch die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) unterstützt die Bio-Kampagne. „Die AöL-Mitglieder werden in den kommenden Wochen und Monaten die Infooffensive der Bundesregierung nutzen und die dort gespielten Themen auf ihre Unternehmenspraxis beziehen, um sie noch konkreter an die Menschen zu bringen“, teilte der Verband mit. Gerade die Fragen nach einer gesundheitsförderlichen Ernährung und nach mehr Artenvielfalt, die im Zuge der Offensive aufgegriffen werden, seien ohnehin als Kernthemen in der AöL fest verankert. Auch die Fragen nach der Zukunft der Tierhaltung sollen der AöL zufolge mit eigenen Kommunikationsaktivitäten in den Fokus der Verbandskommunikation rücken.

AöL-Vorständin Liane Maxion ist zuversichtlich: „Wenn die Menschen verstehen, welche Vorzüge qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel bieten, die auf einer nachhaltigen Wertschöpfung beruhen, schaffen es diese auch wieder verstärkt in den Einkaufskorb.“

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