Die Gewinner des diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) stehen fest. Unter ihnen sind auch dieses Mal wieder zahlreiche Betriebe aus der Bio-Branche vertreten. Eine Jury aus rund 240 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wählten die Sieger aus mehr als 2.000 Kandidaten. Die Preisverleihung findet am 5. Dezember in Berlin statt. Diese Bio-Unternehmen gehören zu den Preisträgern:
Bingenheimer Saatgut
Bingenheimer Saatgut ist Gewinnerin in der Kategorie Landwirtschaft und Fischerei.
Das sagt die Jury: „Die Bingenheimer Saatgut AG ist ein Unternehmen, das Bio-Saatgut ausschließlich samenfester Sorten Gemüse, Kräuter und Blumen vertreibt. Es setzt sich aktiv für die biologische Vielfalt und die Zukunft des ökologischen Landbaus ohne Patente und Gentechnik ein. Basis des Unternehmens ist ein partnerschaftliches Netzwerk aus Betrieben ökologischer Züchtung und regionaler Vermehrung – unabhängig von großen Saatgutkonzernen.“
Gläserne Molkerei
Die Gläserne Molkerei ist Gewinnerin in der Kategorie Milch- und Frischeprodukte.
Das sagt die Jury: „Die Gläserne Molkerei ist eine reine Bio-Molkerei im Nordosten Deutschlands, die Trinkmilch, Butter, Joghurt, Buttermilch und Käse in verbandszertifizierter Bio-Qualität herstellt. Der Nachhaltigkeitsfokus der Gläsernen Molkerei liegt auf regionaler Artenvielfalt. Diese fördert sie gemeinsam mit ihren Landwirten anhand eines wissenschaftlich fundierten Maßnahmenkatalogs auf den Höfen. Die Produktion nutzt zu 100% erneuerbaren Strom und ein zertifiziertes Energiemanagement.“
Perú Puro
Perú Puro ist Preisträger in der Kategorie Back- und Süßwaren.
Das sagt die Jury: „Perú Puro ist ein deutsches Unternehmen, das Bio-Kakaowaren vertreibt, mit dem Ziel, eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaftsweise in einer globalen Liefer- und Wertschöpfungskette zu schaffen. Das Unternehmen setzt dazu auf ein nachhaltiges Produktsortiment, Wissensvermittlung zu Umweltproblemen und -lösungen sowie die Entwicklung ökosystemfördernder Landwirtschaft.“
Gepa
Gepa gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Kaffee, Tee und Gewürze.
Das sagt die Jury: „Die GEPA fokussiert sich ausschließlich auf fairen Handel. Das Unternehmen engagiert sich für eine klimagerechte Produktion und Logistik, reduziert kontinuierlich den eigenen CO₂-Fußabdruck, nutzt regenerative Energiequellen im Produktionsbetrieb und baut die E-Mobilität weiter aus. Weitere Aktivitäten liegen in der politischen Interessensvertretung, Bildungsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit zugunsten eines gerechteren Welthandels.“
Neumarkter Lammsbräu
Die Neumarkter Lammsbräu ist Preisträgerin in der Kategorie Getränkeindustrie.
Das sagt die Jury: „Seit 30 Jahren wirtschaftet Bio-Pionier Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger 100% ökologisch & nachhaltig (Scope1-3). In den 70er Jahren wurde eine eigene Versorgungskette aufgebaut, seit 1995 gibt es ein 100% Bio-Sortiment. Im Projekt ,1 % vom Umsatz' werden die Bio-Landwirte für Gemeinwohlleistungen entlohnt. Im Rahmen der Klimastrategie 2.0 wird der Ausstoß von CO2e gemäß SBTi bis 2030 um 42% reduziert. Für die Transformation nötige Mittel werden über einen In-House-Klimafonds bereitgestellt.“
Kornkraft Naturkost
Der Bio-Großhändler Kornkraft Naturkost gewinnt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Lebensmittelgroßhandel.
Das sagt die Jury: „Kornkraft Naturkost ist ein regionaler Bio Großhandel und liefert ausschließlich Bio-Lebensmittel - und das seit über 40 Jahren. Das mittelständische Familienunternehmen mit Sitz in Großenkneten beschäftigt über 150 Mitarbeiter*innen. Zu den Kunden im Nordwesten gehören Bioläden und Küchen. Als EMAS zertifizierter Betrieb erfüllt Kornkraft höchste Maßstäbe für Produktsicherheit und Umweltmanagement. Das Ziel ist bis 2025 in Scope 1 und 2 klimpositiv zu wirtschaften.“
Almawin
Almawin erhält den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Wasch- und Reinigungsmittel.
Das sagt die Jury: „AlmaWin ist ein familiengeführtes Unternehmen in zweiter Generation, das ökozertifizierte Wasch- und Reinigungsmittel in Süddeutschland entwickelt und produziert. Nachhaltigkeit steht im Fokus – neben dem eigentlichen Inhalt fokussiert sich das Unternehmen auf nachhaltige Verpackungslösungen. Bereits 2015 brachte AlmaWin als Pionier recycelte Plastikflaschen auf den Markt. Heute bestehen alle Flaschen zu 100% aus Rezyklat, wodurch von 2018 bis 2024 rund 350 Tonnen Neuplastik eingespart wurden.“
Leef Blattwerk
In der Kategorie Verpackungen ist Leef Blattwerk der Preisträger.
Das sagt die Jury: „LEEF entwickelt und vertreibt nachhaltige innovative Gastronomieprodukte und Verpackungslösungen – online und offline, weltweit. Als Spezialist für nachhaltige Materialien – von klimaneutralem Palmblatt bis zu essbaren Trinkhalmen – bietet das Potsdamer Unternehmen mit den Marken LEEF & wisefood greifbare Lösungen in einer Welt, die nach ökologischen Alternativen verlangt. LEEF engagiert sich konsequent gegen Greenwashing und hat bereits über 100 Hektar Regenwald gerettet.“
Obermühle Görlitz
Die Obermühle Görlitz ist Preisträgerin in der Kategorie Gastronomie.
Das sagt die Jury: „Das Familienunternehmen Obermühle Görlitz repräsentiert eine Lebenseinstellung, die Vielfalt und Nachhaltigkeit schätzt. Als Slow-Food-zertifiziertes Unternehmen bezieht und stellt es selbst regionale Bio-Produkte her und betreibt solidarische Landwirtschaft für die Gastronomie mit "RainKost Obermühle". Die Neiße wird für Stromerzeugung genutzt, und eine Kinder- und Schulküche versorgt täglich über 1000 Kinder mit gesundem, nachhaltigem Essen.“
Ecofinia
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Produkte geht an den Schokoladenhersteller Ecofinia in der Kategorie Wertschöpfungskette.
Das sagt die Jury: Mit dem Farmer-To-Bar Projekt iChoc hat die EcoFinia GmbH ein wegweisendes Konzept für mehr Transparenz in der globalen Kakaolieferkette entwickelt. Über eine fest definierte Lieferroute und den Einsatz digitaler Technologien werden rund 250 Kakaobäuerinnen und -bauern sichtbar gemacht. Jede Schokoladentafel ist per QR-Code bis zu den Erzeugerinnen und Erzeugern rückverfolgbar. Ergänzend werden über ein eigenes Spendenmodell soziale Projekte in den Anbauregionen finanziert, die gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung umgesetzt werden.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis
Seit 2008 prämiert der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Unternehmen, die Nachhaltigkeit als Teil ihres Geschäftsmodells vorantreiben – gegen Erderwärmung, Ressourcenübernutzung, Artensterben und gesellschaftliche Spaltung. Ausgezeichnet werden Akteurinnen und Akteure aus der Wirtschaft, die mit innovativen Produkten und Dienstleitungen, höheren Standards in der Produktion oder besonderem sozialen Engagement in ihrer Lieferkette wirksame Beiträge zur Transformation leisten.
Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.
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