Die österreichische Deep Nature Project GmbH ist insolvent, soll aber fortgeführt werden. Das zuständige Landesgericht Eisenstadt hat das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung bereits Mitte Juli eröffnet. Laut dem Kreditschutzverband 1870 (KSV) betrug die Passiva im Juli 8,4 Millionen Euro mit Schulden bei 111 Gläubigern.
Das 2015 gegründete Unternehmen produziert unter anderem CBD-haltige Kapseln, Öle, aber auch Kosmetika und Lebensmittel aus bio-zertifiziertem Hanf. Die Produkte werden unter den Marken Medihemp, Sativa Beauty und Vetrihemp vertrieben. Darüber hinaus vertreibt das Unternehmen Algen-Produkte unter der Marke „Algavital“.
Großbritannien als wichtiger Auslandsmarkt
Die europaweit boomende Nachfrage nach Hanf-Produkten hat das Unternehmen schnell wachsen lassen – zu einem führenden Hersteller von Bio Hanf- und Vitalprodukten in Europa. Ein wichtiger Auslandsmarkt war Großbritannien.
Doch der Brexit und die Corona-Pandemie hätten bei „Deep Nature Project“ ab 2020 zu beträchtlichen Umsatzeinbußen geführt, die trotz aller Anstrengungen nicht mehr kompensiert werden konnten, teilt Geschäftsführerin Andrea Bamacher mit. „So schnell konnten wir gar nicht reagieren, sprich den Schalter von Expansion auf die zurückgehenden Umsätze umlegen.“
Aufgeben kommt für Bamacher nicht infrage: „Wir haben einen Sanierungsplan ausgearbeitet und wollen das Unternehmen weiterführen.“ Ob der Plan realisierbar ist, prüft derzeit der KSV mit Insolvenzverwalter Michael Lentsch von der Kanzlei Kosch & Partner. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.
Derzeit beschäftigt die Deep Nature Project GmbH 40 Mitarbeitende.
(kam)
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