Der Jahresrückblick fällt für den Bio-Fachhandel wohl positiver aus, als es sich zum Jahresbeginn abgezeichnet hatte. Aufgrund aktueller Zahlen und Entwicklungen rechnet die Branche mit einem versöhnlichen Jahresabschluss.
Erstmals seit dem Jahr 2020 zeigen die Umsatzkurven der Einzelhändlerinnen- und händler wieder Monat für Monat nach oben. Laut Berechnungen für das Umsatzbarometer BioHandel verbuchten die Geschäfte im dritten Quartal – also in den Monaten Juli, August und September – 3,2 Prozent mehr Umsatz als vor einem Jahr.
Bio-Einzelhandel erwartet auch im November Umsatzzuwächse
Weil die Fachhändlerinnen und Fachhändler zu Beginn des Jahres noch deutliche Umsatzrückgänge verzeichnen mussten, steht für die ersten neun Monate des aktuellen Jahres zwar unter dem Strich noch ein leichtes Minus von 1,4 Prozent. Doch die anhaltend positive Entwicklung kann das immer weiter ausgleichen.
Fabian Ganz vom Analysehaus Biovista kommt für die Monate Januar bis Ende Oktober 2023 nur noch auf einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Montag mitteilte. Und: Dem Verband zufolge erwarten die Einzelhändlerinnen und -händler auch im November positive Geschäfte.
Was für einen weiteren Aufwärtstrend spricht
Ein Grund dafür dürfte sein, dass wieder mehr Kundschaft in die Bioläden kommt. Bereits für das erste Halbjahr 2023 vermeldete Fabian Ganz im Gespräch mit BioHandel „einen Turnaround bei den Kundenzahlen“. In diesem Zeitraum sei im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich genau ein Kunde mehr in den Laden gekommen. Im Oktober waren es Biovista zufolge nun 4,1 Prozent mehr Kunden als im Vorjahresmonat; die durchschnittliche Anzahl der gekauften Artikel und der Durchschnitts-Bonwert liegen demnach auf Vorjahresniveau.
„Unter diesen Vorzeichen, da sind sich Marktbeobachtende wie auch Marktteilnehmende einig, kann der Bio-Fachhandel sein Vorjahresergebnis halten und geht mit einem leicht positiven Trend ins neue Jahr“, resümiert der BNN die Entwicklung. Dem Verband zufolge könnten zwei weitere Faktoren den Bioläden zusätzlichen Rückenwind geben:
- Eine sinkende Inflationsrate und fallende Lebensmittelpreise sorgen wieder für mehr Geld in den Portemonnaies der Verbraucherinnen und Verbraucher.
- Bio-Lebensmittel sind mitunter deutlich preisstabiler als konventionell hergestellte Produkte, was den Preisabstand zwischen beiden Gruppen verringert hat, wie kürzlich auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft festgestellt hat.
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