Biohandel

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Proteste

Bio-Branche erhebt Stimme gegen Rechtsruck

In der Bio-Branche wächst die Sorge um die Demokratie: Nach den jüngsten Bundestagsabstimmungen mit AfD-Zustimmung positionieren sich Akteure entschieden gegen Rechtsextremismus – auch die bio verlag gmbh. 

In vielen Städten Deutschlands haben am Wochenende Hunderttausende gegen Rechtsextremismus demonstriert. Allein in Berlin versammelten sich laut Angaben mindestens 160.000 Menschen, um ein Zeichen für Demokratie und eine klare Abgrenzung der CDU von der AfD zu setzen. Die Veranstalter der Demonstration „Aufstand der Anständigen – Demo für die Brandmauer“ sprachen sogar von bis zu 250.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Auch in der Bio-Branche sorgt die aktuelle politische Entwicklung für Besorgnis.

BÖLW: „Bio ist auf die demokratische Verfasstheit angewiesen“

Der Bio-Spitzenverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) zeigt sich tief besorgt über die jüngsten Entwicklungen. „Bio ist aus einer Graswurzelbewegung der Zivilgesellschaft entstanden. Unsere Art und Weise, das Land zu bestellen und nachhaltige Lebensmittel herzustellen, ist auf die demokratische Verfasstheit unseres Staates angewiesen, damit sie weiter Werte schaffen kann für Mensch, Tier und Umwelt“, erklärt BÖLW-Vorsitzende Tina Andres.  

Andres kritisiert das „Einknicken gegenüber der erstarkenden Rechten im Deutschen Bundestag“ scharf. „Die AfD ist monothematisch unterwegs, während die Bedarfe unserer Wirtschaft und Gesellschaft vielfältig sind. Die weltweiten Wanderbewegungen sind Ausdruck tiefer Krisen, für die unsere Art des Wirtschaftens zukunftsfeste Lösungen bietet – und zwar für alle Menschen auf der Welt.“

bio verlag: „Brandmauer darf nicht überschritten werden“

Die bio verlag gmbh, Herausgeberin des BioHandel, unterstützt die Stellungnahme des BÖLW. Geschäftsführer Stefan Reining betont: „Im politischen Kontext bezeichnet der Begriff Brandmauer eine klare und unnachgiebige Grenze zwischen demokratischen Parteien und extremistischen oder radikalen politischen Kräften, die nicht überschritten werden darf.  Unsere Haltung ist der nachhaltige Schutz unserer demokratischen Werte und Prinzipien.“

Bioland: „Gesellschaft braucht Vielfalt“

Der Bio-Anbauverband Bioland meldete sich ebenfalls zu Wort. In einem Statement auf Linkedin betont der Verband die Bedeutung einer stabilen Demokratie und warnt vor der Gefährdung grundlegender demokratischer Prinzipien. „Unsere Gesellschaft braucht Vielfalt. Ohne Migration und Integration würden viele Bereiche des öffentlichen Lebens früher oder später kollabieren“, heißt es in dem Beitrag. 

Bioland verweist zudem auf die eigene Arbeitsgruppe gegen rechtsextreme Tendenzen, die Strategien entwickelt, um den Verband vor Einflussnahme aus diesem Milieu zu schützen. 

Auslöser der Proteste war die von CDU und CSU initiierte Migrationsdebatte im Bundestag. Am Mittwoch verhalf die AfD einem Forderungsantrag der Union zur Mehrheit. CDU-Chef Friedrich Merz steht in der Kritik, Mehrheiten mit Hilfe der AfD in Kauf genommen zu haben. In drei Wochen wird der neue Bundestag gewählt, Migration ist ein zentrales Wahlkampfthema. (kam) 

Kommentare

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nur eins noch- unbegründete Furcht? Genau. Lesen Sie doch mal ein paar Geschichtsbücher, was rechte Parteien (oder ist das auch nur meine Imagination?) mit allem nicht-weiß-männlichen machen.
Und wenn das für Sie Hass ist was ich schreibe, erklärt das Einiges. Ich hasse gar niemand- aber ich kenne viele, die unter Braunen in Angst und Schrecken gelebt haben- und aktuell leben. Nein danke.

Jonas Hübner

Ich möchte Ihnen nichts unterstellen, aber aus Ihren Zeilen schwingt abgrundtiefer Hass mit. Das ist schade. Es ist ja auch klar, dass man in solchen Kommentarfeldern nie alle Argumente liefern oder gar alles mit Quellen belegen kann. Kein Grund, immer wieder vom dritten Reich zu reden, wie gesagt ein in meinen Augen paranoider Vergleich.

„sie winden sich sprachlich genau wie die Partei- nur eine vielfältige, pluralistische Gesellschaft ist mittelfristig wiederstandsfähig und tragbar“

Was ist denn bei der AfD konkret antipluralistisch? Glauben Sie im Ernst, jemand möchte Schwulen, Lesben und Queeren verbieten zu leben? Das ist eine unbegründete Furcht, die jedweden Fakten entbehrt. Aber ich kann Ihnen diese Furcht natürlich nicht nehmen.

Und wie gesagt, ich verurteile jedweder Gewalt. Aber Sie sollten lernen, bei den Fakten zu bleiben. „Jeden Tag wird eine Frau von meistens dem deutschen Ex ermordet“ ist entweder glatt gelogen oder unbewusst von Ihnen falsch wiedergegeben. Nur weil man über prozentuale Anteile oben sprach, heißt das doch nicht, dass man andere Zahlen damit relativiert. Jede Gewalt ist falsch und tragisch! Dennoch sollten Sie bei den Fakten bleiben. „Fast jeden dritten Tag stirbt eine Frau in Deutschland - getötet von ihrem Partner oder Ex-Partner“ ist das, was 2023 durch die Tagesschau veröffentlicht wurde. Schlimm genug, kein Grund aber es noch weiter künstlich zu verzerren. Bitte also Quellen nennen für solche Zahlen wie Sie diese anführen. Und ich würde Sie bitten, nicht immer zu behaupten, dass die AfD so etwas nicht interessieren würde. Wie kommen Sie darauf, dass die Menschen, die in dieser Partei sind (die übrigens einen im Parteienvergleich relativ hohen Ausländeranteil hat), sich nicht dafür interessieren? Das sind wieder nur Behauptungen. Es gibt gegenteilig sogar schon immer in den AfD-Programmen Passagen wie diese: „Wir unterstützen sinnvolle Maßnahmen, die Menschen mit Einschränkungen eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Deshalb stehen wir ein für den Erhalt spezialisierter Förderschulen, die den Lebensweg behinderter Menschen erleichtern. Die häusliche Betreuung Behinderter durch Angehörige wollen wir besser honorieren und bürokratische Auflagen abschaffen, wie zum Beispiel die eingeschränkte Nutzung des Behinderten-PKW durch pflegende Angehörige. Behinderten in Werkstätten möchten wir durch Mittelumschichtung den Erhalt des Mindestlohns ermöglichen; ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Einschränkungen ist unser übergeordnetes Ziel.“

Ich unterscheide zwischen medialen Berichten und dem, was Beteiligte, deren Wahlprogramme und die Fakten wirklich sagen. So fühle ich mich jedenfalls nicht einem grundlosen Hass ausgesetzt, sondern suche und finde dialogbereite Menschen und gewinne Verständnis für diese und jene Position. Sie haben mir bisher leider nicht gezeigt, wo genau die AfD nun menschenfeindliche Aussagen getätigt hat oder wo sie Hass und Hetze verbreitet. Ich leugne dabei nicht, dass es Personen mit problematischen Positionen innerhalb dieser Partei geben mag, aber die finde ich in Personen wie Frau Faeser auch in anderen Parteien zu Genüge.

brauchen wir nicht weiter diskutieren- nur weil zu vielem nichts geäußert wird, ist es nicht da- oder warum wird so eine Partei als gesichert rechtsextrem sonst eingestuft?
btw- nur die dümmsten Lämmer wählen ihren Schlächter selber- da hilft auch eine lesbische Frau an der Spitze nichts, oder warum wohnt sie in der Schweiz?
sie winden sich sprachlich genau wie die Partei- nur eine vielfältige, pluralistische Gesellschaft ist mittelfristig wiederstandsfähig und tragbar. Alles andere ist Illusion. Und ich brauche 1933 nicht nochmal, danke- war damals schon kacke. Der Kriminalanteil ist übrigens verzerrt dargestellt- und Idioten gibt es überall. 75% der häuslichen Gewalt geht bei über 50.000 (gemeldeten) Straftaten p.a. vom DEUTSCHEN Ehemann aus- wo bleibt da der Aufschrei? Jeden Tag wird eine Frau von meistens dem deutschen Ex ermordet. Kann man die auch ausweisen? Das geht seit Jahrzenten so - aber das interessiert die AfX und Sie aber wenig scheinbar. Aber wozu Kriminalstatistiken ganzheitlich betrachten... Ist halt leider nicht so medienwirksam und passt nicht so ins generische Feindbild, dass "das Böse" ja vom "Andersartigen" kommen muss. Der Gute deutsche Familienmann und so... Im Übrigen bleiben die FluchtURSACHEN wieder mal außen vor, das passt ja nicht ins Narrativ des "bösen Ausländermannes". Wer verdient denn am Krieg- DEUTSCHE sind ganz vorne mit dabei... wozu auch das angehen, wenn man lieber hier polemisch argumentieren kann. Gleiches mit Trans*menschen, queers*, behinderten Menschen... oder wo bleiben dazu klare Aussagen der Unterstützung bei der AfX? Wo Sie doch so offen sind, wie Sie schreiben? Und die "Basisdemokratie" in der Schweiz ist ein ganz anderes Setting, ich bezog mich auf den EU Austritt, den die AfX ja gerne hätte.
Aber ist ok- wie gesagt, Sie sind nicht hier für Austausch, sondern wie Sie sagen, Sie kennen das Programm. Und Wirtschaftsverbände müssen Sie mir nicht erklären, aber von Bioland bis IG Metall ist alles dabei, suchen Sie sich was aus- aber die sind ja auch alle blind- nur Sie kennen die wahren Ziele der AfX- schon klar... Tragisch, wie man so verblendet und überzeugt von etwas so Einseitigem und Menschenverachtenden sein kann. Nichts gelernt aus der Geschichte und der Propaganda direkt wieder auf den Leim gegangen.

Jonas Hübner

„de facto wollen rechte Parteien, die auch in Teilen gesichert rechtsextrem sind, keine anderen Meinungen zulassen, die nicht von weißen Männern kommen.“

Haben Sie dazu valide Quellen? Ich denke nicht, dass die weibliche, mit einer Frau zusammenlebende Parteispitze das unterschreiben würde. ;) Ich halte solche Pauschalisierungen für sehr gefährlich und unnütz. Auch beim Verfassungsschutzgutachten muss man mal auf die Kriterien achten, nicht auf die mediale Darstellung. Die Hochstufung erfolgte aufgrund angewandter Redewendungen wie „Systemparteien“, „politisch medialer Komplex“ und eine „gegen den Islam gerichtete Grundtendenz“. Ja man kann das kritisieren, gerne sogar. Aber es ist in meinen Augen sogar eine Verharmlosung der wirklich extremen Taten gewisser Kreise in der Vergangenheit.

Es warnen immer einzelne Personen vor gewissen Strömungen. Hinter jedem Wirtschaftsverband stehen letztlich Führungskräfte, die für den Verband sprechen, obschon sich in den meisten Fällen nicht alle Mitglieder einig sind. Auch das ist aber kein Argument gegen das, was ich auseinandersetzte. Es tut inhaltlich nichts zur Sache. Der Anstieg rechter Gewalttaten ist übrigens minimal im Vergleich zum Anstieg von Gewalttaten ausländischer Mitbürger. Die Verhältnisse sollten hier schon bitte gewahrt bleiben. Ich verurteile im Übrigen alle Gewalttaten, was auch die AfD tut. Es ist festzustellen, dass ein Narrativ entstanden ist, dem viele blind folgen und welches für realitätsferne Wahnvorstellungen bei Einzelnen sorgt. Die zunehmenden Gewaltdelikte gegen Einheimische jedweder Abstammung nehmen stark zu. Allerdings steigt dabei der steigende Anteil ausländischer Mitbürger als Täter in einem besorgniserregenden Maß im Vordergrund. Vom 01.08.2024 bis 06.02.2025 wurden mindestens 2090 Messerdelikte gemeldet. Laut dem Mediendienst für Integration bleibt auch nach Bereinigung verzerrender Faktoren ein überproportionaler Anteil von Ausländern in der Kriminalstatistik übrig. Dass die Gründe dafür vielfältige sind, ist ebenso klar. Und dennoch: Es könnte mit einer zu hohen Rate an Migranten in einem zu kurzen Zeitraum zu tun haben. Die AfD wird – und kann rechlich das by the way auch nicht – nicht alle Ausländer oder alle Menschen mit Migrationshintergrund abschieben. Das ist eine glatte Falschaussage. Auch hätte ich gerne Quellenangaben für Hass und Hetze seitens der Parteimitglieder. Und möchte zudem darauf verweisen, dass sich unsere Systemparteien ebenfalls durch Hass und Hetze – eben gegen jene, die es sich erlauben, eine andere politische Einstellung zu formulieren – betreiben, so wie dieser Hass auch abseits jeder Evidenz in der Corona-Zeit gegen die Ungeimpften ungehemmt betrieben wurde. Das nur einmal als Aufmerker. Wissenschaftlich lässt sich vieles, was medial verbreitet wird nicht halten. Das weiß jeder, der sich unvoreingenommen wissenschaftlichen Fakten stellt. Und jeder, der das tut, weiß auch, wie komplex Zusammenhänge sind und dass man mit einem schwarz-weiß Denken nicht weit kommt (von wegen der böse weiße Mann ist an allem Schuld)…

„, ein Schweizer Modell wäre aus vielen Gründen ein massives Problem“

Soso, eine direkte Basisdemokratie ist also ein massives Problem für Sie? Das nenne ich mal eine Aussage. Auch möchte ich wissen, wer hochrechnet, wie und weshalb basisdemokratische Entscheidungswege ein Problem darstellen sollen und für wen das so ist. Hochrechnungen sind kein Evidenzwert, sondern wissenschaftlich betrachtet: Spekulation. Innerhalb von UK ist mir außerdem kein basisdemokratisches System bekannt.

„alles wegradieren, was nicht weiß, hetero, deutsch ist.“

Das ist gelinde gesagt eine unsinnige und faktenfreie Behauptung. Die lesbische Parteichefin der AfD würde wohl darüber schmunzeln. Wenn ich für Demokratie bin, dann ist es ganz meine Entscheidung, wen ich wähle. Genau das macht eine Demokratie aus. Im Grunde ist es so oder so an der Zeit, Parteien endlich zu verbieten, sodass sich der einzelne Mensch, der aus seinem Wahlkreis mit einem Wahlversprechen seiner Bürger den politischen Debatten als Abgeordneter stellt, endlich seine Koalitionen für jeden Entscheid neu suchen muss. Nur so wäre echte Demokratie, ein Wettbewerb der besten und fairsten Ideen für die Bevölkerung möglich.

Sie verkennen, dass ich womöglich das Wahlprogramm der Partei kennen könnte. Und dass dort nicht annähernd so tendenziöse Gesinnungen geäußert werden, wie von Ihnen. Niemand in der AfD möchte pauschal alle ausländischen Mitbürger ausweisen. Wer so etwas wirklich glaubt, leidet womöglich unter fortgeschrittener Paranoia. Das würden Ihnen vor allen Dingen die vielen ausländischen Mitbürger innerhalb der AfD bescheinigen.

An Jonas Hübner & Rest:

es geht nicht darum, andere Meinungen zu verbieten oder schlecht zu reden- de facto wollen rechte Parteien, die auch in Teilen gesichert rechtsextrem sind, keine anderen Meinungen zulassen, die nicht von weißen Männern kommen.
Wirtschaftsverbände warnen vor der AfD, das kann man easy googlen, weil es schlecht für die Wirtschaft wäre, wenn Hass künftig am Regieren sind. Der Anstieg der rechten Gewalttaten seit Erstarken der AfD spricht da eine klare Sprache und von 1933 hat man wohl auch gelernt.
Es ist außerdem keine Partei für Menschen mit geringem Einkommen, das zeigen ergleichende Hochrechnungen, ein Schweizer Modell wäre aus vielen Gründen ein massives Problem (schauen Sie doch mal nach UK, wie "gut" es da läuft...) und vieles, vieles mehr. Die von Ihnen genannten Punkte sind im Ansatz nicht alle verkehrt, aber Sie haben das Grundgerüst vergessen- alles wegradieren, was nicht weiß, hetero, deutsch ist. Und das darf man nicht wählen, wenn man für Demokratie steht. Und vieles ist auch schöngeredet, bspw. der Punkt mit der Rente, dazu gibt es unzählige Quellen und Analysen- vom Deutschen Handwersblatt bis zur taz (inklusive "Preisschildern": https://taz.de/Analyse-zu-AfD-Wahlprogramm/!6057715/) . Dieses einseitig völkische hat vor 100 Jahren schon nicht funktioniert- wieso warnen denn so viele unisono davor?! Ich hoffe, Sie lesen sich das Wahlprogramm nochmal genau durch und das anderer Parteien auch, und entscheiden dann vllt nochmal anders... Hass und Hetze lösen nichts- wir leben in einer vielfältigen Welt und das bringt manchmal Probleme, aber auch viele Vorteile. Oder essen Sie keine Pizza?

Jonas Hübner

„Die AfD ist monothematisch unterwegs, während die Bedarfe unserer Wirtschaft und Gesellschaft vielfältig sind. Die weltweiten Wanderbewegungen sind Ausdruck tiefer Krisen, für die unsere Art des Wirtschaftens zukunftsfeste Lösungen bietet – und zwar für alle Menschen auf der Welt.“

Dieses Zitat beweist leider, dass Frau Andres nicht weiß, wovon sie spricht. Das Problem ist nicht, dass die AfD monothematisch aufgestellt ist, sondern dass die Medien und die Konkurrenzparteien selbst nur monothematisch über diese Partei berichten und die Bürger sich nicht ausreichend informieren. Es wäre vielen geholfen, wenn jeder sich einmal ehrlich an die Nase fassen würde und sich fragte: „Wie oft habe ich das Grundsatzprogramm der AfD (oder jeder beliebigen anderen Partei) konzentriert studiert?“

Es ist schlichtweg so, dass die meisten Menschen das nicht tun und deshalb kaum ein Wissen darüber haben, was diese Partei wirklich fordert. Was fordert die AfD in ihrer vermeintlichen Monothematik wirklich? Ein paar Beispiele mögen das illustrieren:

1. Als einzige Partei in Deutschland hat sie die Einführung einer direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild in ihrem Grundsatzprogramm verankert,
2. Setzt sie sich für die Trennung von Amt und Mandat ein, und fordert darüber hinaus eine Stärkung des freien Mandats der Abgeordneten ein,
3. Möchte sie die verdeckte Parteienfinanzierung abschaffen bzw. reformieren, und mehr Transparenz und Rechtfertigungspflicht schaffen,
4. Möchte sie dem Wähler die Entscheidung über die personelle Zusammensetzung der Parlamente zurückgeben, sowie die direkte Wahl des Bundespräsidenten durch das Volk einführen,
5. Möchte sie das Berufspolitikertum abschaffen (was könnte mehr gegen Korruption und Missbrauch durch Mandatsträger wirken, als dieser Punkt?),
6. Sollen Lobbytätigkeiten und Nebeneinkünfte neben dem Mandat verboten werden,
7. Sollen Politikerpensionen abgeschafft werden,
8. Sollen die meisten Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden,
9. Soll die Einführung eines Straftatbestandes der Steuerverschwendung geregelt werden,
10. Soll eine gerechte Altersvorsorge für Selbständige eingeführt werden,
11. Soll das Problem der Einleitung von Schadstoffen in den Wasserkreislauf unterbunden bzw. drastisch reduziert und der Umweltschutz intensiviert werden (was ausdrücklich auch als Stärkung von Bio verstanden werden kann),
12. Soll für die Wiederherstellung eines funktionierenden, politisch neutralen Bildungswesens gesorgt werden, was dem Humboldtschen Bildungsideal entspricht und die Grundlage jedweder freiheitlichen Bildung und Grundordnung war, ist und sein wird,
13. Ist die AfD wirtschaftspolitisch diverser aufgestellt, als alle anderen Parteien, was ein einziger Blick in Grundsatz- und Wahlprogramme beweisen würde.

Soweit nur ein paar Fakten, für was diese Partei von Beginn ihrer Gründung an wirklich stand und steht. Es steht dabei hier nicht zur Debatte ob und wie das umgesetzt werden könnte, sollte diese Partei einmal regieren. Und sicherlich gibt es Positionen, die als problematisch angesehen werden können, aber solche Positionen, die per definitionem antidemokratische Züge haben, finden sich bei den etablierten Parteien ebenfalls zuhauf.

Es ist nicht damit getan, 25-35% der Bevölkerung zu diskreditieren, weil sie sich politisch anderes einordnen. Ist Ihnen bewusst, dass nur aufgrund der über 60-Jährigen die AfD noch nicht stärkste Kraft ist? In allen anderen Altersstrukturen ist, glaubt man den derzeitigen Umfragen, die AfD stärkste Kraft. Das sollte zu denken geben. Auch in Ihren Unternehmen sitzen mehr und mehr AfD-Wähler, und diese werden sich dennoch weiterhin für alle ökologischen Ziele einsetzen, sehen aber, dass das linksgrüne Parteienspektrum gerade nicht die Demokratie fördert oder verteidigt, sondern im Gegenteil dabei ist, diese immer mehr zu beschädigen.

Demokratie lebt davon, dass zwischen linken und rechten Kräften ein Ausgleich stattfindet, dass sich beide Spektren ein Stück weit neutralisieren, denn wäre das nicht mehr der Fall, winkt in beiden Fällen, wenn eine der beiden Seiten zu stark wirkt, dem Volk eine faschistoide, totalitäre politische Struktur. Das kann niemand ernsthaft wollen. Eine Demokratie funktioniert nicht, wenn nur ein Spektrum an Meinungen erlaubt ist. Im Gegenteil, sie wird dann per definitionem zu einer Zusammenrottung und führt damit zu einer faschistischen Tendenz. Das sollte jedem bewusst sein. Alle, die von Brandmauer sprechen, sind selbst unbewusst oder bewusst Teil einer Tendenz, die wahre Demokratie nicht verstanden hat und an derer Abschaffung mitwirkt.

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