Die Genossenschaft Migros Zürich zieht sich wie angekündigt aus dem Betrieb der Alnatura Bio Super Märkte zurück. Weil Alnatura keinen Partner finden konnte, der die 25 Märkte in der Deutsch-Schweiz als Franchisenehmer weiterführen wollte, wird der Betrieb aller Filialen am 31. Dezember eingestellt. „Trotz mehrmonatiger intensiver Suche konnte kein zur Unternehmenskultur von Alnatura passender Partner gefunden werden", teilte Alnatura mit.
Alnatura selbst wird das Filialgeschäft nicht übernehmen. Der Händler begründet das mit dem großen Ressourcenaufwand, der dafür notwendig wäre. Für den Betrieb eines Filialnetzes braucht es vor Ort umfassende Support-Dienstleistungen, wie zum Beispiel eine Frischelogistik oder ein Expansionsteam. „Diese Bereiche in der Schweiz aufzubauen, würde für Alnatura viele Ressourcen binden, da auf keine Synergieeffekte zurückgegriffen werden kann", teilt der Händler mit. Zudem sei man im Einzelhandel auf Skaleneffekte angewiesen. „Mit einem Netz von wenigen Filialen, ist ein wirtschaftliches betreiben der Filialen anspruchsvoll.“
Alnatura fokussiert sich auf Marke, Märkte und Handelspartner
Alnatura will seine Ressourcen stattdessen dazu nutzen, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren: Das sind die Alnatura Markenprodukte, die Alnatura Super Natur Märkte in Deutschland und die Handelspartner im In- und Ausland. „In diesem Sinne ist und bleibt die Migros unser strategischer Partner in der Schweiz“, teilte Alnatura mit.
Der Rückzug der Migros Zürich erfolgt im Zuge einer strategischen Neuausrichtung: Der Schweizer Lebensmittelhändler will sich künftig konsequent auf das klassische Supermarktgeschäft konzentrieren. Der Franchising-Vertrag, den Alnatura und Migros Zürich seit 2012 gemeinsam geführt haben, läuft im gegenseitigen Einvernehmen aus.
Unabhängig von der Aufgabe der Märkte setzt Migros Zürich die strategische Partnerschaft mit Alnatura fort. Das Unternehmen will das Alnatura-Sortiment in den Migros-Filialen sowie online kontinuierlich ausbauen. „Die Migros bleibt die wichtigste Abnehmerin von Alnatura-Produkten in der Schweiz“, teilte das Unternehmen mit.
Alnatura-Mitarbeitende sollen Jobangebote erhalten
Den rund 260 Verkaufsmitarbeitenden in den Alnatura-Filialen, die von den Schließungen betroffen sind, biete Migros Zürich eine alternative Stelle innerhalb des Unternehmens an. Gleichzeitig suche das Unternehmen individuelle Nachfolgelösungen für die freigewordenen Verkaufsflächen – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Migros-Gruppe.
Bis zum Jahresende laufe der Betrieb in den 25 betroffenen Alnatura-Märkten wie gewohnt weiter, teilten Alnatura und Migros Zürich mit. Der Verkauf laufe weiter, das Sortiment bleibe unverändert.
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.