Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd wollen dazu beitragen, die Haltungsbedingungen in der Hühnermast zu verbessern und haben sich der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen. Es handelt sich dabei um eine Selbstverpflichtung, die für mehr Tierwohl sorgen soll. Ins Leben gerufen wurde sie von europäischen Tierschutzorganisationen, darunter die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Equality und der Deutsche Tierschutzbund.
Zum Unterstützerkreis der Initiative gehören globale Player wie Danone, Nestle und Unilever. Durch Aldi als jüngstes Mitglied dürfte sich der Druck auf die Lieferanten noch einmal deutlich erhöhen.
Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, setzt in die Marktmacht des Unternehmens große Hoffnung: „Wenn Aldi jetzt mitmacht, ist das der Durchbruch und das Signal dafür, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Sodass auch Lieferanten wie Wiesenhof mitziehen müssen“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“.
Europäische Masthuhn-Initiative
Maximale Besatzdichte: 30 kg/m² (bis zu 20 Tiere/m²)
Anforderungen an Hühnerrassen: bestimmte Rassen vorgeschrieben (langsam wachsend, robust)
Tageslicht vorgeschrieben: Ja
Sitzstangen: 2 m pro 1.000 Tiere
Pickmöglichkeiten: 2 Gegenstände pro 1.000 Tiere
Besondere Futtermittelvorschriften: Keine
Auslauf an der frischen Luft: Nein
Kontrolle: Jährliche Audits durch Dritte
Quelle: Verbraucherzentrale
Anders als die Richtlinien der EU-Öko-Verordnung schreibt das Regelwerk der Europäischen Masthuhn-Initiative keinen Auslauf an der frischen Luft vor. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist die Anzahl der Tiere pro Quadratmeter: während der Bio-Standard bis zu zehn Tiere erlaubt, ist es bei der Masthuhn-Initiative mit bis zu 20 die doppelte Anzahl. Dafür definiert die Initiative die Anzahl an Sitzstangen und Pickmöglichkeiten pro Tier, wozu es bei der Bio-Haltung keine Vorgaben gibt.
EU-Öko-Verordnung
Maximale Besatzdichte: 21 kg/m² (bis zu 10 Tiere/m²)
Anforderungen an Hühnerrassen: langsam wachsend
Tageslicht vorgeschrieben: Ja
Sitzstangen: keine Vorgaben
Pickmöglichkeiten: keine Vorgaben
Besondere Futtermittelvorschriften: Bio-Futter, genetisch veränderte Futtermittel verboten
Auslauf an der frischen Luft: Zugang zu Freigelände
Kontrolle: Jährliche Audits durch Öko-Kontrollstelle
Quelle: Verbraucherzentrale
Laut Pressemitteilung von Aldi sollen zunächst das Hühner-Frischfleisch-Sortiment und gefrorene Natur-Hühnerprodukte umgestellt werden. „Wir freuen uns, wenn andere Marktteilnehmer aus Handel und der Gastronomie unserem Beispiel folgen“, so Tobias Heinbockel, Managing Director Category Management bei Aldi Nord. Kam
Kommentare
Registrieren oder anmelden, um zu kommentieren.