In Deutschland wurden im vergangenen Jahr pro Kopf 57,3 Kilogramm Fleisch gegessen. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entfielen dabei 32,8 Kilogramm auf Schweinefleisch, 13,3 Kilogramm auf Geflügel und 9,8 Kilogramm auf Rindfleisch.
Gegenüber dem Vorjahr verzehrten die Deutschen damit 750 Gramm weniger Fleisch, das entspricht einem Rückgang von 1,2 Prozent. Im Einzelnen sank der Konsum von Schweinefleisch gegenüber dem Vorjahr mit 940 Gramm deutlich, der von Rindfleisch mit 40 Gramm kaum, während der Verzehr von Geflügel um 180 Gramm zulegte.
„Die Tendenzen in der Inlandsnachfrage spiegeln sich in der Nettoerzeugung – der im Inland geschlachteten Tiere – wider“, schrieb die BLE: Im Vergleich zum Vorjahr seien 2,4 Prozent weniger Schweinefleisch und 2,7 Prozent weniger Rind- und Kalbfleisch produziert worden, während die Nettoerzeugung von Geflügelfleisch um 1,7 Prozent gestiegen sei.
Ist das ein Veggie-Boom?
Der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch sei 2020 so niedrig gelegen wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989, schrieb die BLE. Allerdings lag der Verzehr in den vergangenen Jahren auch nur wenig höher. 1991 war mit 63,91 der Höhepunkte der Statistik. In den letzten Jahren schwankten die Werte meist um die 61 Kilogramm.
2019 sank der Verzehr erstmals mit 58,08 Kilogramm pro Kopf unter die Grenze von 60 Kilogramm. Und nun also ein weiterer Rückgang auf 57,33 Kilogramm. Ob das den Veggietrend widerspiegelt, sagen die Zahlen nicht. Der Rückgang im vergangenen Jahr könnte auch damit zu tun haben, dass wegen Corona die Grillsaison weitgehend ausfiel.
Je nachdem, welches Ausgangsjahr man wählt, lassen sich mit der Entwicklung des Fleischkonsums ganz unterschiedlich Aussagen treffen: „Der Veggie-Boom: Fleischverzehr sinkt binnen zwei Jahren um sechs Prozent“ (von 61,07 Kilogramm 2018 auf 57,33 Kilogramm 2020). Oder aber: „Ist das ein Veggie-Boom? In drei Jahren nur 4,5 Prozent weniger Fleisch“ (von 60,02 Kilogramm 2017 auf 57,33 Kilogramm 2020).
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